Kommt er? Kommt er nicht? Das Rätselraten um den bei einem angeblichen Tennisunfall verletzten McLaren-Piloten Juan Pablo Montoya geht weiter. Der Kolumbianer dürfte beim Europaauftakt der Königsklasse in San Marino ziemlich sicher im Fahrerlager auftauchen - einem Bericht der Kollegen von Autosport zufolge habe Montoya nach seinem Ausfall zunächst die Gelegenheit begrüßt, zuhause ausgiebig mit dem am Montag zur Welt gekommenen Söhnchen Sebastian spielen zu können, doch mittlerweile soll Juan Pablo bereits unter einem heftigen Formel 1-Entzug leiden...

Dass Montoya in Imola schon wieder ins Auto steigen kann, ist jedoch fraglich. Er habe zwar einen Spezialisten aufgesucht, um den Heilungsprozess seiner Schulterverletzung zu beschleunigen - er trägt eine enge Armschlinge und wird mit Magnetfeldern behandelt - doch angeblich soll es für ein Comeback in Imola noch zu früh sein. Man rechnet zurzeit eher zwei Wochen später, beim Grand von Spanien, mit der Rückkehr von Juan Pablo Montoya. Eine endgültige Entscheidung soll aber erst nächste Woche, wahrscheinlich erst am Donnerstag vor dem Grand Prix, gefällt werden.

Es dürfte also höchstwahrscheinlich abermals einer der beiden McLaren-Tester den Silberpfeil von Montoya steuern dürfen - die Frage ist nur: Wird abermals Pedro de la Rosa für den Kolumbianer einspringen oder darf Langzeittester Alex Wurz endlich sein jahrelang ersehntes Grand Prix-Comeback feiern?

Für Pedro de la Rosa würde sein löwenartiger Einsatz in Bahrain sprechen, der dem Spanier nicht nur einen fünften Platz sondern auch die Sympathien vieler Formel 1-Fans eingebracht hat. Und so wurde auch Mercedes-Rennleiter Norbert Haug mit den Worten zitiert: "Ohne etwas gegen den Alexander zu haben, sehe ich keinen Grund, warum Pedro nicht wieder fahren sollte."

Doch nicht nur Pedro de la Rosa, auch Alex Wurz konnte in Bahrain glänzen - er saß erstmals im engen MP4-20, fuhr erstmals in Bahrain, konnte im ersten Training wegen eines Elektrikproblems nur ganz wenige Runden drehen und war am Nachmittag dennoch um mehr als eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes unterwegs. Eine nicht minder beeindruckende Leistung.

Außerdem soll Alex Wurz vertraglich einen Anspruch als Ersatzpilot haben, die Sitzprobleme scheint man zudem in den Griff bekommen zu haben. Bei den Testfahrten im französischen Le Castellet hat Wurz ausgiebig mit dem MP4-20 fahren können - gestern Donnerstag drehte er satte 139 Runden...

Gegenüber der Kronen Zeitung konnte der Perchtoldsdorfer mit Wohnsitz Monaco im Hinblick auf ein mögliches Grand Prix-Comeback in San Marino keine Auskunft geben. Er wisse "von Montoya überhaupt nichts", sagte Wurz. Und ob er in Imola im zweiten, dritten oder gar keinem Auto sitzen werde, "wird sich sowieso alles ergeben. Warten wir es ab. Das Team hält alles geheim bis zum Schluss. Darum kann ich noch nichts sagen - weil nichts entschieden ist."