Was bedeutet Abu Dhabi dem Team?
Federico Gastaldi: Es ist ein ernstzunehmender Markt für den Sport und war für uns lief es dort in der Vergangenheit sehr gut. Die Region dort hat eine Menge Potenzial. Und es hat sich bewiesen, dass wir dort großartiges Racing zeigen konnten. 2012 war natürlich ein besonders schönes Jahr. 2015 sollten die langen Geraden unserem Auto liegen. Ich hoffe, dass wir eine gute Performance an den Tag legen werden, um die Saison positiv abzuschließen, so, wie es unsere Crews in der Fabrik und an der Rennstrecke verdienen.

Was sind die Highlights in Abu Dhabi als Besucher?
Federico Gastaldi: Ich habe meist nur die Strecke gesehen. Das gehört zur Natur dessen, wenn man in der F1 reist. Aber die gesamte Anlage ist hochmodern und die Kulisse vor dem Yas Marina Hotel ist einfach atemberaubend. Hermann Tilke hat dabei einen tollen Job geleistet. Ich würde gerne mehr von Abu Dhabi sein. Vielleicht ist dieses Jahr das Jahr.

Lotus: Leistungspotenzial zu selten umgesetzt, Foto: Sutton
Lotus: Leistungspotenzial zu selten umgesetzt, Foto: Sutton

Wie würdest du die Saison bewerten?
Federico Gastaldi: Die Saison war in vielerlei Hinsicht positiv. Ja, wir hatten eine Menge Aufs und Abs, viele Erwartungen, viel Frustration. Aber ich sage immer, dass unser größtes Plus die Leute in Enstone sind. Und dank ihnen zeigen wir entgegen allen Widrigkeiten und Einschränkungen, dass wir starke Ergebnisse einfahren können. Ich kann nicht behaupten, dass ich bezüglich der Ergebnisse in dieser Saison begeistert bin, aber es läuft mit Sicherheit besser als vergangenes Jahr und das unter viel härteren Bedingungen. Wir wollten Fünfter in der Konstrukteurswertung werden und kämpften den Großteil der Saison darum trotz aller Probleme. Hätte sich alles anders entwickelt, hätten wir ein Auto gehabt, das uns dorthin gebracht hätte und vielleicht sogar noch weiter vor.

Was denkst über den Großen Preis von Brasilien?
Federico Gastaldi: Wir hatten ein solides Wochenende, haben im dritten Freien Training gezeigt, dass wir eine gute Pace hatten. Unglücklicherweise hatten wir ein enttäuschendes Qualifying. Ich weiß, wir hätten bessere Positionen erreichen können. Das Rennen bot uns eine gute Gelegenheit, unser Performance-Level zu zeigen und wir haben uns dementsprechend im Feld vorgekämpft. Wären wir von besseren Startplätzen aus ins Rennen gegangen, hätten wir locker um ein besseres Resultat kämpfen können.

Mexiko, Brasilien... Was wäre nötig, dass es wieder einen Argentinien Grand Prix gäbe?
Federico Gastaldi: Es liegt wirklich an Herrn Ecclestone und ich glaube das ist etwas, was er gerne umsetzen möchte. Wir haben darüber in Brasilien diskutiert und müssen abwarten, wie die anstehenden Wahlen in Argentinien ausgehen werden. Eine Menge Leute dort wollen, dass die Formel 1 wieder zurückkehrt. Ob und wie das passiert, wird viel mit Mr. E zu tun haben. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Palmer und Maldonado: Zwei, die sich kennen. Zwei, die sich verstehen, Foto: Sutton
Palmer und Maldonado: Zwei, die sich kennen. Zwei, die sich verstehen, Foto: Sutton

Wie wird sich die Paarung Pastor und Jolyon 2016 schlagen?
Federico Gastaldi: Sie kennen sich bereits gut. Das wird sicherlich ein Vorteil sein. Sie haben eine gute Beziehung zueinander, sie mögen sich und ich glaube, sie werden ein gutes Fahrerpaar abgeben. Jolyon wird der Rookie sein, aber ein erfahrener dank seiner Zeit in den ersten Freien Trainings dieses Jahr. Aber er muss immer noch eine Menge lernen und Pastor wird ihm mit seinen fünf Jahren in der Formel1 helfen, wie wir es von ihm verlangen werden. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr ein gutes Auto haben werden, damit beide ihre beste Performance zeigen können.

Was sind die zentralen Herausforderungen für die F1 nächste Saison?
Federico Gastaldi: Ich denke, es ist essenziell, dass die F1 ihr Geschäftsmodell überdenkt. Es gibt so viele finanzielle Probleme im Sport, egal ob für Teams oder Promoter. Da ist es schwierig, zu sagen, wohin sich die Dinge entwickeln. Ich weiß, dass sowohl Herr Ecclestone als auch die FIA versucht haben, einiges zu ändern, aber ich weiß auch, dass es nicht immer einfach ist, mit Teams zusammenzuarbeiten, wenn wir uns zusammentun müssen. Unsere Agenden und Situationen unterscheiden sich zu sehr und ihnen geht fast immer eine Art Selbsterhaltungstrieb voraus. Zusätzlich müssen wir alle, und damit meine ich alle, alles daran setzen, den Veranstaltern dabei zu helfen, Tickets zu verkaufen. Wo wären wir denn ohne Fans?