Der US-Amerikanische Unternehmer Tavo Hellmund scheint immer größeres Interesse an der Formel 1 zu entwickeln. Nachdem der 49-Jährige bereits an der Rückkehr des US GP sowie des Rennens in Mexiko beteiligt war, denkt Hellmund nun darüber nach, das Manor-Team zu kaufen. Bereits im Juli gab es erste Berichte über ein Interesse, nun äußerte sich Hellmund selbst und stellte klar, dass er keine überambitionierten Ziele verfolgt.

"Es wäre nie unser Ziel, mit den Werksteams mitzuhalten. Wir werden nie 400 Millionen Dollar pro Jahr ausgeben wie es Mercedes, Red Bull, Ferrari oder McLaren tun. Aber ich denke, wir könnten uns respektabel schlagen und keine roten Zahlen schreiben", verweist Hellmund gegenüber dem Austin American-Statesman auf den finanziellen Aspekt. "Ich denke, wir könnten um den fünften Platz [in der Team-WM] kämpfen", meint er.

Momentan ist Manor Marussia das Hinterbänkler-Team der Königsklasse. Erst kurz vor Beginn der Saison aus der Insolvenz gerettet, deuteten die Zeichen in den letzten Monaten nach oben, als mit Bob Bell ein absoluter Fachmann verpflichtet wurde und Mercedes als neuer Motorenpartner gewonnen werden konnte. Doch in den vergangenen Wochen überschlugen sich die Ereignisse. Nacheinander reichten Sportdirektor Graeme Lowdon, Teamchef John Booth und eben Bell ihre Kündigung ein. Differenzen mit dem aktuellen Investor Stephen Fitzpatrick sollen verantwortlich sein.

Rossi ein möglicher Fahrer?

Welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die Zukunft des Teams haben, war bislang offen. Mit Hellmund könnte sich nun aber ein neuer Geldgeber finden. Die Zusammenarbeit mit Mercedes ist dabei ein verlockendes Detail. "Das ist definitiv ein Schritt vorwärts, verglichen mit einem eineinhalb Jahre alten Ferrari-Motor", stellt er fest. Als potentielle Fahrer fielen bereits die Namen Alexander Rossi oder auch Dale Earnhardt Jr. aus der NASCAR.

Kommt Alexander Rossi doch noch zu einem festen Cockpit 2016?, Foto: Sutton
Kommt Alexander Rossi doch noch zu einem festen Cockpit 2016?, Foto: Sutton

Einen Zeitplan für die Entscheidung, ob er bei Manor einsteigt, hat er bereits grob verfasst. In etwa 60 Tagen soll spätestens Klarheit herrschen. "Ich glaube, wenn wir es im späten Januar oder im Februar machen, wird es zu spät und meine Partner und ich haben dann wahrscheinlich das Interesse verloren", erklärt Hellmund.

Weiter Weg bis zum zweiten US GP

Ein weiteres Projekt Hellmunds betrifft einen zweiten US GP in Kalifornien. Ein Grundstück ist gefunden, doch noch ziert sich der momentane Besitzer, eine amerikanische Firma. "Sie besitzen einiges an diesem Land, aber es würde nicht alles benötigt. Das ist eine Hürde. Die andere ist die Frage: Bekommt man alle Genehmigungen", stellt Hellmund klar, dass es noch ein weiter Weg ist bis zu einem zweiten Rennen in den Staaten.

"Wir werden sehen, ob sie den richtigen Bauch dafür haben, ich denke, das ist das richtige Wort. Einige Leute sind sehr enthusiastisch und haben schon einen vernünftigen Business-Plan im Kopf, andere sind nur Träumer und verstehen das Unterfangen nicht. Und wenn das erst einmal realisiert ist, verläuft es im Sande", weiß er.