Fehlt Nico Rosberg der Killerinstinkt, um F1-Weltmeister zu werden? Lewis Hamilton hat bereits mehrfach bewiesen, dass er auf der Strecke die Ellbogen ausfährt, wenn es sein muss. Wie beispielsweise nach dem Start in Austin, als Hamilton auf der Innenseite neben Rosberg in Kurve eins einbog und den Deutschen unsanft von der Strecke drängte. In Mexiko schlug der Deutsche dann zurück. Im Rennen selbst gab es kein Vorbei für Hamilton, daher kam dem Briten der außerplanmäßige Boxenstopp seines Teamkollegen gerade recht.

Ob Rosbergs vorletzter Reifensatz möglicherweise ein Sicherheitsrisiko darstellte und Hamiltons Strategie dementsprechend angepasst worden ist, um einen Sieg des Deutschen zu gewährleisten, wollte der Weltmeister nicht weiter kommentieren. "Ich denke über solche Dinge niemals nach", sagte Hamilton gegenüber BBC, fügte allerdings hinzu: "Aber ich weiß, dass das Team das Verlangen verspürt hat, besonders nett zu Nico zu sein."

Nichts zu verlieren

"Ich werde nicht sagen, was ich darüber denke. Aber Ihr solltet vielleicht Toto Wolff oder Niki Lauda dazu befragen", so Hamilton weiter. "Ihr solltet die Beiden fragen, wie sie darüber fühlen und was sie hinter den Kulissen machen müssen, um Nico zufrieden zu stellen." Selbst wenn er Probleme mit dem Reifensatz bekommen hätte, wäre der Weltmeister bereit gewesen, etwas zu pokern: "Ich hatte nichts zu verlieren. Wir haben die Konstrukteursmeisterschaft gewonnen. Wir hätten das Risiko eingehen können."

Dabei blendet Hamilton die Aussagen seines Teamkollegen nach dem Großen Preis von Mexiko offensichtlich aus. "Das kam sehr überraschend", erklärte Rosberg. "Es hat mich auch genervt, weil ich zu diesem Zeitpunkt einen super Rhythmus hatte und eine gute Lücke. Ein Boxenstopp ist ein extra Risiko. Zunächst der Boxenstopp selbst, dann die neuen Reifen - da fängt alles wieder bei null an. Er kommt erst zwei Runden später und hat dann wieder die frischeren Reifen - darauf hatte ich keine Lust."