Besser kann es für Sergio Perez vor seinem ersten Heim-GP nicht laufen. 49 seiner insgesamt 64 Meisterschaftspunkte holte er in der zweiten Saisonhälfte, davon allein 25 in den letzten beiden Rennen. Weniger Glück hatte Teamkollege Nico Hülkenberg. Wo Perez klotzte, kleckerte der Deutsche. In den letzten sechs Rennen schied der ADAC Motorsportler des Jahres 2015 viermal aus. Dennoch steht Force India recht komfortabel auf einem sicheren fünften Platz in der Konstrukteurswertung.

Hülkenberg lässt sich durch die Pechsträhne jedoch nicht aus der Fassung bringen. "Wenn man ein schlechtes Ergebnis einfährt, kommt man am besten wieder auf die Beine, wenn man sich wieder auf den Sattel schwingt", so der Deutsche. Die Kollision mit Daniel Ricciardo nach einem Defekt am Frontflügel in Austin war in der Situation unvermeidbar, kostete den Force India-Piloten aber erneut wertvolle Punkte. "Ich muss das aus meinem System bekommen. Wenigstens sitze ich schon ein paar Tage später wieder im Auto", so Hülkenberg.

Auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez machte die Formel 1 zuletzt 1992 Halt. Auf die stark überarbeitete Strecke freut sich Hülkenberg besonders. "Ich bin auf der Strecke noch nie richtig gefahren", so der Deutsche. "Im Januar habe ich nur eine Hand voll Runden auf dem alten Streckenlayout in einem Straßenauto gedreht. Ich habe aber ein paar Videos geseen und der Kurs scheint einen guten Fluss zu haben. Es gibt eine Menge mittelschneller Kurven, was wir Fahrer mögen. Einige Geraden sollten zudem Überholmöglichkeiten bieten."

Sergio Perez der Mann der Stunde

Mit einem Podestplatz in Russland und Rang fünf in den USA geht Perez mit breiter Brust nach Mexiko. "Das hat mir für den letzten Saisonabschnitt eine Menge Selbstvertrauen gegeben", so der Mexikaner. "Und ich denke, dass von uns noch mehr kommen wird. Ich freue mich sehr auf die letzten paar Rennen." Dass die Formel 1 zurück nach Mexiko kommen würde, hätte der Force India-Pilot nie erwartet. "Es wird eines der Highlights meiner Karriere werden und ich habe keinen Zweifel daran, dass das Rennen ein moderner Klassiker werden wird", so Perez.

"Ich hatte neulich die Gelegenheit, eine Runde auf dem neuen Streckenlayout zu fahren und es ist ein fantastischer Kurs", schwärmte der Mexikaner, der einen Teil der Strecke noch aus seiner Kart-Zeit kennt. "Die neue Sektion im Stadion ist spektakulär und es wird ein unglaublich emotionaler Augenblick werden, dort zum ersten Mal vor vollen Rängen zu fahren. Es gibt eine Menge schneller Abschnitte. Gleichzeitig gibt es eine Kombination aus schnellen, langsamen und mittelschnellen Kurven, die für viel Abwechslung sorgen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Force India ist das Team und Sergio Perez der Mann der Stunde. In der zweiten Saisonhälfte zeigte der Mexikaner Konstanz und war gleichzeitig unglaublich schnell. Würde man den ersten Saisonabschnitt streichen und nur die Punkte ab Spa addieren, wäre Perez Vierter in der Meisterschaft. Und ein Ende der Glückssträhne ist nicht in Sicht. Gleichzeitig kann die Pechsträhne von Nico Hülkenberg auch nicht ewig anhalten. Mexiko ist die nächste Gelegenheit, um sich zu rehabilitieren. Ich rechne fest mit einer Zielankunft unter den Top-8 - mit beiden Boliden wohlgemerkt. (Haris Durakovic)