Der US Grand Prix sollte nicht nur das Rennen werden, in dem Lewis Hamilton seinen dritten WM-Titel klar macht. Es waren gleichzeitig die spannendsten 90 Minuten Racing der gesamten Saison. Überholmanöver und Zweikämpfe en masse, die teils glimpflich ausgingen und teils zu Kollisionen führten. Einen weniger guten Ausgang nahm der Zweikampf zwischen Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg. In Runde 36 setzte sich der Deutsche am Ende von Kurve zwölf innen neben den Red Bull-Piloten. Ein Schaden am Frontflügel führte allerdings dazu, dass Hülkenberg im Kurvenscheitel direkt in Ricciardo krachte. Der Australier konnte weiterfahren. Für den Force India-Piloten war das Rennen allerdings gelaufen.

Ärgerlich und frustrierend

Den Schaden am Frontflügel zog sich Hülkenberg einige Runden vorher zu. Doch das war nicht der alleinige Grund für die Kollision. "Es war ein Teil davon", sagte der Deutsche gegenüber Motorsport-Magazin.com. "Ich habe innen gebremst, wo es noch feucht war. Da war es schwieriger, zu verzögern. Und durch den defekten Frontflügel hatte ich weniger Abtrieb. Beides zusammen war einfach zu viel." Ein unglückliches Ende für den Deutschen, der gute Punkte hätte einfahren können. "Es ist ärgerlich und frustrierend. Heute wäre wirklich viel drin gewesen, ich hätte fette Punkte einfahren können. Der größte Schmerz ist aber, dass es heute einfach Spaß gemacht hat, zu fahren, zu kämpfen."

Kein böses Blut zwischen Hülkenberg und Ricciardo nach Kollision, Foto: Sutton
Kein böses Blut zwischen Hülkenberg und Ricciardo nach Kollision, Foto: Sutton

Von der Pace her wäre einiges möglich gewesen. "Als ich Daniel angegriffen hatte, ging es um den fünften Platz. Und der Toro Rosso war auch in Reichweite. Mit dem konnte ich auch mithalten. Platz vier wäre also drin gewesen", sagte Hülkenberg. Dass der Deutsche etwas zu übermütig unterwegs war, sieht er - wie die Rennleitung übrigens auch, die keine Strafe ausgesprochen hat - anders. "Ich glaube nicht. Es ist nicht so, dass ich mit dem Messer zwischen den Zähnen attackiert habe. Das ist einfach Racing. Du versuchst es als Rennfahrer einfach. Soll man jetzt schlecht dargestellt werden, weil man Racer ist", fragt sich der Deutsche. Mit Ricciardo hat sich Hülkenberg nach dem Rennen ausgesprochen. "Er ist nicht sauer. Das ist eben Racing. Seinem Rennen hat es, glaube ich, nicht so viel geschadet", so der Deutsche.

Der Australier sieht das allerdings etwas anders, auch wenn er den Leistungsabfall nicht explizit der Kollision mit Hülkenberg zuschreibt. "Es war sehr schwierig im Trockenen und dann hatte ich die Kollision mit Hülkenberg und Sainz. Von da an ging es abwärts", so Ricciardo. "Wir waren zwar auf Slicks unterwegs, aber es war nie wirklich trocken. Die Kerbs waren rutschig und in den Kurven neun und zehn gab es immer noch Pfützen." Der Red Bull-Pilot hatte jedoch genauso viel Spaß am Racing wie Hülkenberg. "Es war ein verrücktes Rennen und ich hoffe, die Fans haben es die Action genossen."