Sebastian Vettel ist nicht nur Zweiter des Russland Grand Prix, sondern auch dank des Ausfalls von Nico Rosberg Zweiter in der Meisterschaft. Er kann nun verhindern, dass Lewis Hamilton schon beim nächsten Rennen in Austin Champion wird. Denn wenn Vettel auch dort hinter Hamilton Zweiter wird, ist die Entscheidung vertagt.

"Es war ein tolles Rennen, das Auto war fantastisch, es ist immer besser geworden", schwärmte Vettel nach seinem vierten Podestplatz in Folge, dem 350. eines deutschen Fahrers in der Formel 1. "Ich hatte auch kurz die Hoffnung, Lewis einzuholen, aber das war nicht möglich. Es ist ein großartiges Ergebnis für uns. Es wäre natürlich toll gewesen, wenn beide Ferraris auf dem Podium gewesen wären. Das wäre möglich gewesen", spielte er auf die Kollision zwischen Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas beim Kampf um Platz drei an.

Sebastian Vettel ist jetzt Zweiter in der Fahrer-WM, Foto: Sutton
Sebastian Vettel ist jetzt Zweiter in der Fahrer-WM, Foto: Sutton

Da Räikkönen sich noch als Fünfter ins Ziel schleppen konnte, darf sich Mercedes noch nicht als Team-Weltmeister feiern lassen. Sollte der Finne allerdings eine Strafe erhalten, könnte sich das noch ändern. Fest steht jedoch, dass Ferrari im Vergleich zum Vorjahr deutlich näher an Mercedes dran ist. "Wir wollen immer weiter aufschließen und Mercedes herausfordern. Wir konzentrieren uns auf unsere eigene Leistung und kommen hoffentlich immer näher", meinte Vettel.

Bei allem Jubel gab es jedoch auch ein paar Wermutstropfen in Sochi. Vettel beklagte seinen Start, bei dem er aufgrund durchdrehender Räder nicht gut wegkam. Dadurch kam Räikkönen an ihm vorbei, den er jedoch nach der zweiten Safety-Car-Phase wieder kassierte. "Es war eng, aber es hat geradeso gereicht", kommentierte Vettel den Zweikampf mit dem Teamkollegen.

"Ich habe dann Jagd auf Williams gemacht. Wir waren den Tick schneller und konnten mit der Strategie recht komfortabel an ihnen vorbeiziehen", erklärte Vettel. Im ersten Stint habe er auf seine Reifen geachtet, was sich ausgezahlt habe. Im zweiten Stint sei es wichtig gewesen, direkt an Sergio Perez vorbeizugehen, der letzten Endes Dritter wurde. "Das hat wunderbar geklappt an einer Stelle, wo er es nicht erwartet hat", sagte Vettel.

"Danach konnte ich das Rennen entspannt zu Ende fahren. Das Auto wurde immer besser, es war ein klasse Tag", zog Vettel ein zufriedenes Fazit. "Ich habe mich - wie man auf Deutsch sagt - pudelwohl gefühlt."