Nico Hülkenberg wird sich Ende September mächtig geärgert haben, nachdem die FIA ihre neueste Version des F1-Rennkalenders für die Formel-1-Saison 2016 veröffentlicht hatte. Nach der aktuellen Ausgabe fallen im kommenden Jahr der neue Große Preis von Europa in Aserbaidschan und das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans auf dasselbe Wochenende. Ein neuerlicher Start beim Klassiker ist für Titelverteider Hülkenberg damit - Stand jetzt - ausgeschlossen. Statt Porsche an der Sarthe muss der Deutsche Mitte Juni Force India in Baku fahren.

2016 startet die Formel 1 zum ersten Mal in Aserbaidschan - am Wochenende der 24h Le Mans, Foto: Sutton
2016 startet die Formel 1 zum ersten Mal in Aserbaidschan - am Wochenende der 24h Le Mans, Foto: Sutton

Terminkollision von Ecclestone arrangiert?

Manch einer will für diese Terminkollision bereits einen Verantwortlichen ausgemacht haben: Bernie Ecclestone soll die Überschneidung Gerüchten zufolge bewusst arrangiert haben, um die jüngste Abwanderungswelle von F1-Stars in Richtung Langstrecke einzudämmen. Schon vor Hülkenberg war Mark Webber - allerdings im reifen F1-Fahrer-Alter - gewechselt, doch auch Aushängeschilder wie Fernando Alonso liebäugelten zuletzt wiederholt mit einem Engagement in Le Mans.

Andere warfen derweil FIA-Präsident Jean Todt vor, er habe nicht genug dafür getan, die angeblichen Pläne Ecclestones zu vereiteln. Der Franzose lässt diese Kritik allerdings nicht stehen und rechtfertigt die aktuelle Terminplanung. "Wir haben Le Mans so gut wie wir können beschützt, aber wir müssen auch die Interessen und Kapazitäten anderer Serien respektieren", verteidigt Todt gegenüber "Auto Hebdo" den Rennkalender. Damit spielt der FIA-Chef auf den vonseiten der F1 gewünschten Erhalt einer vierwöchigen Sommerpause zur Erholung der Teammitglieder an.

Ohnehin seien Terminkollisionen grundsätzlich nicht immer zu vereiteln. "Mit so vielen Wettbewerben ist es nicht möglich, diese Konflikte zu vermeiden", sagt Todt. Im Fall Le Mans verspricht er allerdings eine gute Lösung: "Was den Grand Prix und Le Mans betrifft, wird der F1-Ablaufplan so gemacht, dass er nicht den Zieleinlauf der 24 Stunden stört. Das ist der beste Kompromiss, den wir machen können."