In Singapur fuhr Ferrari das erste Doppelpodium der Saison ein. Sebastian Vettel schnappte sich mit seinem vierten Sieg im Stadtstaat die 25 Punkte, Kimi Räikkönen komplettierte als Dritter das starke Resultat für die Scuderia. Entsprechend will Ferrari auf der Erfolgswelle jetzt sofort weiter nach Japan reiten. Die Chancen auf ein weiteres Top-Wochenende stehen gut.

So blickt Vettel auf eine phänomenale Japan-Bilanz zurück. Viermal siegte er in den vergangenen sechs Jahren in Suzuka, bei den beiden übrigen Gastspielen wurde es ebenfalls ein Podium. Japan liegt dem Heppenheimer also ebenso gut wie Singapur. Entsprechend beliebt ist die Strecke beim WM-Dritten. "Suzuka ist einer der Lieblingsstrecken für die Fahrer, weil sie schnell und flüssig ist, mit vielen Highspeed-Ecken, besonders im ersten Sektor mit den Esses", sagt Vettel.

Vettel: Setup-Arbeit in Japan ganz speziell

"Dort kannst du das Auto richtig spüren und es ans Limit pushen. Da fühlst du dich sehr lebendig. Es ist ganz anders dort, wenn man es mit anderen Strecken vergleicht: viele schnelle Kurven, aber auch recht viele langsame Ecken. Das heißt, es gibt nicht nur einen Weg in Sachen Setup, sodass du da den richtigen Kompromiss finden musst", beschreibt Vettel die Tücken des achtförmigen Kurses.

"Natürlich konzentrierst du dich da eher auf die schnellen Kurven, weil es dort ist, wo du dich als Fahrer im Auto wohlfühlen musst, um hart zu pushen", ergänzt Vettel. Auch das Qualifying sei standardmäßig wichtig, sagt der Polesitter von Singapur. Allerdings gebe es in Suzuka durchaus auch im Rennen noch ausreichend Chancen: "Überholen ist möglich, das haben wir während der Rennen hier oft gesehen. Der häufigste Ort dafür ist die letzte Schikane vor der langen Geraden, wo dann auch noch DRS genutzt werden kann", beschreibt Vettel. Ob er sich Regen wünscht? Kein wirklicher Kommentar. Nur so viel: "Das macht es besonders aufregend."

Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel sind echte Suzuka-Asse, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel sind echte Suzuka-Asse, Foto: Sutton

Ferrari: Suzuka Bilanz

Ferrari in Suzuka: Sieben Mal durfte bislang ein Fahrer in Rot in Suzuka die oberste Stufe des Treppchens erklimmen. Den Anfang machte 1987 Gerhard Berger, ehe Michael Schumacher (1997, 2000, 2001, 2002 und 2004) fünf Mal siegte. Einen weiteren Triumph steuerte 2003 Rubens Barrichello bei.

Sebastian Vettel in Suzuka: Mit vier Siegen ist Sebastian Vettel der erfolgreichste aktive Pilot in Suzuka - lediglich Michael Schumacher gewann noch zwei Mal öfter. Vettel siegte 2009, 2010, 2012 und 2013, außerdem stand der ehemalige Red-Bull-Pilot 2011 sowie im Vorjahr als Dritter auf dem Podium, was gleichzeitig seine schlechtesten Ergebnisse in Suzuka waren. Eine wahrlich eindrucksvolle Bilanz.

Kimi Räikkönen in Suzuka: Im Vorjahr endete mit Platz zwölf Räikkönens eindrucksvolle Serie, denn bis dahin hatte der Finne immer gepunktet, wenn er in Suzuka das Ziel sah. Der größte Erfolg des Iceman geht auf die Saison 2005 zurück, als er in Diensten von McLaren vom 17. Startplatz aus gewann - der beste Beweis für Vettels Worte zum Überholen in Japan. Zudem steht je ein zweiter und dritter Platz zu Buche.

2005: Räikkönen quetscht sich mit einem spektakulären Manöver in der letzten Runde vorbei an Fisichella und zum Sieg, Foto: Sutton
2005: Räikkönen quetscht sich mit einem spektakulären Manöver in der letzten Runde vorbei an Fisichella und zum Sieg, Foto: Sutton

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Die Tifosi können sich schonmal feierbereit machen: Ferrari kann in Japan gleich das nächste Meisterstück gelingen. Beide Piloten kommen mit dem beliebten Fahrerkurs bestens zurecht. Noch dazu sorgt das Erfolgswochenende in Singapur für Extramotiviation. Jetzt will Ferrari noch mehr - vielleicht sogar das Unmögliche möglich machen und zumindest mal in Richtung WM schielen. Doch Vorsicht. Wir befinden uns hier nicht umsonst im Konjunktiv. Mercedes wird in Japan mit aller Macht zurückkommen und seine normale Performance bringen, auch Red Bull darf die Scuderia erneut nicht unterschätzen. (Jonas Fehling)