Drei Siege - das war das erklärte Saisonziel von Ferrari. Ausgesprochen von Teamchef Maurizio Arrivabene. Das erste Häkchen war schnell gesetzt: Sieg eins holte sich Sebastian Vettel gleich beim zweiten Saisonlauf in Malaysia ab. Kurz vor der Sommerpause folgte in Ungarn der zweite Streich.

Die Hitze spielte der Scuderia beide Male in die Karten, sodass Sieg Nummer drei nun in Singapur zum Greifen nahe scheint. Noch in Ungarn erklärte Arrivabene, dass Ferrari bei drei Siegen in dieser Saison im Paradies angekommen wäre. Die Chancen dazu stehen gut.

Keiner war erfolgreicher in Singapur

2011 siegte Vettel erstmals in Singapur, Foto: Red Bull
2011 siegte Vettel erstmals in Singapur, Foto: Red Bull

Das Gefühl am Podium in Singapur kennt Sebastian Vettel nur zu gut. In fünf von sieben Rennen fuhr der Deutsche auf das Podest. Drei Mal (2011, 2012, 2013) jubelte er beim Nachtrennen über einen Sieg, zwei Mal (2010, 2014) fuhr Vettel auf Position zwei. Damit ist der 28-Jährige der erfolgreichste Formel-1-Pilot am Marina Bay Straßenkurs. "Es ist eine tolle Strecke und eine ganz eigene Herausforderung", schwärmt Vettel am Wochenende über den 5,067 Kilometer langen Kurs.

Die Hitze, die Dunkelheit aber auch das Layout machen den Singapur GP so herausfordernd. "Das Rennen dauert zwei Stunden, es gibt viele Kurven, man muss sich unheimlich konzentrieren und das über eine sehr lange Zeit. Es ist, glaube ich, das körperlich anstrengendste Rennen im ganzen Jahr."

Keiner war schneller am Samstag

Zum ersten Mal startet Vettel am Sonntag für die Scuderia von Position eins. Mit einer Bestzeit von 1:43.885 Minuten war der Deutsche mehr als fünf Zehntel schneller als Daniel Ricciardo auf Rang zwei. "Das wichtigste war die richtige Balance zu finden, weil dann hatte ich den nötigen Grip, um noch mehr zu pushen", erklärt Vettel seine schnellste Runde. "Man kann so leicht einen kleinen Fehler einbauen, aber es hat gepasst. Die letzten paar Kurven sind wirklich geflutscht. Ich konnte mir am Ende schon selbst nicht trauen", staunte er selbst über seine Performance.

Die Voraussetzungen, diese Pole-Position auch in einen Sieg umzumünzen, sind allemal da. "Wir stehen nicht aus Glück oder Zufall da vorne sondern haben uns das heute sehr verdient. Deswegen sollten wir am Sonntag gut unterwegs sein", erklärt der Ferrari-Pilot. Und auch die Statistik spricht für ihn. 2011 und 2013 fuhr Vettel bereits als Erster los, beide Male fuhr er diesen Rang auch ins Ziel.

In Malaysia jubelte Vettel erstmals über einen Sieg in Rot, Foto: Sutton
In Malaysia jubelte Vettel erstmals über einen Sieg in Rot, Foto: Sutton

Keiner soll überholen

Der Straßenkurs in Singapur macht das Überholen schwer. Startplatz eins spielt Vettel gerade auf diesem Kurs in die Karten. "Hier ist es schwierig vorbei zukommen. Also ist es wichtig, im Qualifying weit nach vorne zu fahren. Das haben wir gemacht", erklärt der Ferrari-Pilot.

Vettel spricht deshalb sogar erstmals selbst von Siegeschancen. "Der Speed ist da und das macht einen zuversichtlich. Das Auto war fantastisch heute, es hat sich wirklich gut angefühlt", strahlt der 28-Jährige. "Wir fokussieren uns auf die Einführungsrunde und dann auf den Start", erklärt Vettel den Plan für Sonntag. "Es ist zwar ein langes Rennen und ein Haufen Arbeit, aber ich denke man kann über einen Sieg sprechen, auch wenn er noch weit weg ist", so Vettel und ergänzt: "Wir hoffen zu gewinnen."