Allein beim Klang des Wortes gerät der Motorsport-Fan ins Schwärmen. Monza, der Ort, der für Tradition und Leidenschaft steht wie kein anderer, verbinden F1-Liebhaber mit großartigen Rennen, vielen Überholmanövern und vor allem mit den höchsten Topspeeds des Rennkalenders. Auch am Sonntag war der Italien Grand Prix ein Festival höchster Geschwindigkeiten. In Monza wird an drei Stellen gemessen. Entscheidend für die Ermittlung des Topspeeds ist allerdings die Speedtrap: In Monza liegt die Schranke kurz vor der Anbremszone auf die erste Schikane.

Kimi Räikkönen top, Pastor Maldonado flop

Von hinten aufgerollt, überrascht es wenig, dass der Lotus-Pilot Pastor Maldonado am Ende der Topspeed-Liste auftaucht, denn das Rennen war für ihn bereits in der ersten Runde gelaufen. Etwas überraschend aber, dass Kimi Räikkönen mit 358,3 km/h die höchste Geschwindigkeit erreicht hat. Er musste sich nach dem vergeigten Start nach vorn kämpfen, hatte im Feld regelmäßig DRS aktiviert und profitierte auch vom Windschatten. Auf eben jene Faktoren, die die Höchstgeschwindigkeit begünstigen, mussten Nico Rosberg, Valtteri Bottas oder vor allem Lewis Hamilton verzichten. Das relativiert wiederum Räikkönens Höchstwerte.

Nico Rosberg bei den Topspeeds vorn dabei, Foto: Sutton
Nico Rosberg bei den Topspeeds vorn dabei, Foto: Sutton

Der letzte Messpunkt einer Runde befindet sich direkt an der Start-/Ziellinie. Dabei lohnt sich ein Blick darauf, wie sich die Geschwindigkeit zur Speedtrap am Ende der ersten Gerade entwickelt haben. Kimi Räikkönens Ferrari hatte auch hier die besten Werte zu verzeichnen. Wurden an der Ziellinie 316 km/h gemessen, beschleunigte er bis zum Hauptmesspunkt um etwas mehr als 42 Stundenkilometer. Zum Vergleich: Teamkollege Sebastian Vettel kam etwas langsamer aus der Parabolica heraus (315,3 km/h) und beschleunigte bis zur Speedtrap um 27 km/h auf 342,7 Stundenkilometer. Die geringsten Beschleunigung hatte neben den beiden Manor-Piloten übrigens Jenson Button. An der Speedtrap wurden beim McLaren-Fahrer knapp 20 km/h mehr gemessen als an der Ziellinie.

Red Bull unter der Lupe

Interessant wird es, wenn man zum einen die Höchstgeschwindigkeiten in den verschiedenen Sektoren und zum anderen die Topspeed-Werte zwischen dem Belgien und Italien Grand Prix vergleicht. Insbesondere bei den beiden Red Bulls ergeben sich einige interessante Schlussfolgerungen. Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat wurden im zweiten Sektor (vor Kurve 8) mit 344,6 respektive 343,9 km/h geblitzt. Am eigentlichen Messpunkt Ende der Start-/Zielgeraden war der Australier um lediglich 0,5 und sein Teamkollege um 1,2 Stundenkilometer schneller. Dieser Effekt trat sonst bei keinem anderen Rennstall auf. Die Gerade vor der Variante Ascari ist ein Stück kürzer und die Fahrer kommen mit deutlich weniger Speed aus der Kurve 7 als aus der Parabolica. Damit liegt die Vermutung nahe, dass vor allem die Red Bulls aus den langsameren Kurven gute Traktion haben und besser herausbeschleunigen können, in den schnellen hingegen etwas an Geschwindigkeit liegen lassen. Vergangenes Jahr hatte übrigens Daniel Ricciardo die Topspeed-Tabelle angeführt und war mit 362,1 km/h deutlich schneller als Kimi Räikkönen im Jahr 2015.

Die 10 Topspeeds beim Großen Preis von Italien

FahrerTeamMotorTopspeed
Kimi RäikkönenFerrariFerrari358,3 km/h
Nico RosbergMercedesMercedes355,8 km/h
Valtteri BottasWilliamsMercedes354,4 km/h
Lewis HamiltonMercedesMercedes351,9 km/h
Sergio PerezForce IndiaMercedes349,8 km/h
Max VerstappenToro RossoRenault347,9 km/h
Marcus EricssonSauberFerrari347,0 km/h
Felipe MassaWilliamsMercedes346,9 km/h
Carlos SainzToro RossoRenault346,8 km/h
Daniel Ricciardo Red BullRenault345,1 km/h