Ferrari-Siege werden überall auf der Welt, aber besonders in Monza, leidenschaftlich gefeiert. Umso härter trifft es jedoch die Fahrer, die ganz oben auf dem Treppchen, aber nicht in Verbindung mit der Scuderia stehen. Das musste der vierfache Champion Sebastian Vettel im Selbstversuch erfahren, als er 2013 mit Red Bull aufs Podium fuhr. Die italienischen Tifosi buhten den heute 28-Jährigen ebenso leidenschaftlich aus, wie sie einen Ferrari-Sieg gefeiert hätten.

Trotz italienischer Unmut feierte Vettel bei seinem ersten Podium in Monza ausgelassen, Foto: GEPA
Trotz italienischer Unmut feierte Vettel bei seinem ersten Podium in Monza ausgelassen, Foto: GEPA

Es gab aber schon andere Zeiten für den Heppenheimer in Italien. Etwa 2008, als er völlig überraschend mit Toro Rosso in Monza gewann und damit den Grundstein für eine große Karriere in der Formel 1 legte. Der damals vom Ferrari-Motor befeuerte Toro Rosso sorgte bei den Tifosi für Begeisterungsstürme.

In Monza konnte Sebastian Vettel sich sein erstes Podium sichern, Foto: GEPA
In Monza konnte Sebastian Vettel sich sein erstes Podium sichern, Foto: GEPA

Freundliche Behandlung

Danach folgte für Vettel die Red-Bull-Ära und damit vier Weltmeistertitel. Zum Umdenken haben diese die italienischen Tifosi allerdings nicht gebracht. "Ich war nie besonders beliebt in Monza", stellte Vettel gegenüber der finnischen Zeitung Turun Sanomat da. "Aber an diesem Wochenende werde ich die Probleme hoffentlich lösen. Als ich mit Red Bull nochmal gewonnen habe, war ich zuerst genauso glücklich, aber dann wurde ich ausgebuht. Da ist mir klar geworden, dass es auf dieser Strecke einen großen Unterschied macht, mit welchem Auto man gewinnt."

Die italienischen Tifosi freuten sich nicht über Vettels Sieg, Foto: Sutton
Die italienischen Tifosi freuten sich nicht über Vettels Sieg, Foto: Sutton

Sollte Vettel in diesem Jahr gewinnen, kann er sich der Unterstützung der Tifosi sicher sein. Jetzt würden die italienischen Fans sicher anders auf einen Vettel-Sieg reagieren. Der Deutsche ist mittlerweile zum führenden Fahrer der Scuderia geworden, sogar mit geringen Chancen auf den Weltmeistertitel. Das Wohlwollen der Zuschauer in Monza beruhigt Vettel: "Ich bin froh darüber, dass die Tifosi mich jetzt unterstützen."