Wie sieht es mit der Hochstimmung nach deinem Podium in Spa aus?
Romain Grosjean: Ich habe immer noch ein deutliches Lächeln auf dem Gesicht! Was für ein Rennen und was für eine Leistung von allen im Team. Wir haben im E23 ein großartiges Auto, das in Spa-Francorchamps so gut funktioniert hat. Alles hat so gut zusammengepasst. Ich bin vielleicht das beste Rennen meiner Karriere gefahren, aber ich konnte nur dank der harten Arbeit aller in Enstone an diesem Tag mein Bestes geben. Es fühlte sich fast wie ein Rennsieg an.

Wärst du an Sebastian Vettel vorbeigekommen, wenn er nicht das Problem mit dem Reifen gehabt hätte?
Romain Grosjean: Ich habe ziemlich schnell zu ihm aufgeschlossen und ich hätte alles getan, um an ihm vorbeizukommen. Er ist ein ziemlich harter Gegner, aber ich war zu diesem Zeitpunkt sehr entschlossen. Es ist nur schade, dass er auf der Strecke das Problem mit dem Reifen hatte, denn ich habe mich darauf gefreut, mit ihm um die Position zu kämpfen. Ich bin davon überzeugt, dass ich mir den letzten Podestplatz gesichert hätte.

Romain Grosjean stand erstmals seit 2013 wieder auf dem Podium, Foto: Sutton
Romain Grosjean stand erstmals seit 2013 wieder auf dem Podium, Foto: Sutton

Wie gefällt dir Monza, das Theater der Geschwindigkeit?
Romain Grosjean: Ich mag Monza, weil es so unverwechselbar ist. Es ist eine großartige Strecke, die viel Renngeschichte hat. Es ist schön für uns, an einem Ort zu fahren, an dem schon all unsere Helden Rennen bestritten haben. Entlang der Strecke gibt es viel Atmosphäre und es ist ein wirklich besonderes Ambiente, im königlichen Park zu fahren. Natürlich sind die Ferrari-Fans ein großer Teil davon und es ist wirklich schön, an so einem legendären Ort anzutreten.

Hast du besondere Erinnerungen an Monza?
Romain Grosjean: Eines meiner allerersten Rennen in einem Formelauto war 2003 in Monza, als ich in einer Rennserie fuhr, die sich Formula Lista nannte, und in der ich alle Rennen meiner Rookie-Saison gewonnen habe. Ich hatte im Laufe meiner Karriere in Monza weitere große Resultate, daher hält die Strecke für mich viele gute Erinnerungen bereit.

Was strebst du am Monza-Wochenende an?
Romain Grosjean: Auf dem Papier sollte unserem Auto Monza besser liegen als Spa, daher wäre theoretisch wieder ein Podium möglich! Natürlich wissen wir nicht, wie unsere Leistung bis dahin im Vergleich zu unseren Rivalen dastehen wird, aber ich werde sicherlich nach dem bestmöglichen Ergebnis streben, wie ich es immer tue.

Was ist der Schlüssel zu einem starken Resultat in Italien?
Romain Grosjean: Man muss sein Auto so windschlüpfrig wie möglich und schnell auf der Geraden haben, und was das angeht, sahen wir 2015 bislang recht stark aus. Dann müssen wir den Reifenabbau handhaben. Für uns werden die großen Kurven wie Lesmo oder die Ascari-Schikane knifflig, denn je weniger Abtrieb man hat, umso schwieriger ist es, in den Kurven guten Grip zu haben. Es ist ein schwieriger Kompromiss, aber ich bin mir sicher, dass das Team die bestmögliche Lösung finden wird.

Pizza oder Pasta?
Romain Grosjean: Ich kenne eine großartige Pizzeria in der Nähe der Strecke, daher plädiere ich für Pizza. Aber ich bin immer sehr vorsichtig, denn man sieht es schnell auf der Waage! Italien ist ein magischer Ort und die kulturellen Aspekte sind ein großer Teil davon. Wie viele andere Fahrer auch bin ich dort viele Rennen gefahren, sogar schon zu Kartzeiten. Daher habe ich das Gefühl, dass ich das Land sehr gut kenne. Ich kenne niemanden, der es nicht genießt, in Italien zu sein.