Dass Romain Grosjean am Freitag eines Rennwochenendes oft nur als Teilzeitkraft eingesetzt wird, stört den Franzosen gewaltig. Jolyon Palmer übernimmt dann regelmäßig das Cockpit während des ersten Trainings. Einen Wechsel zwischen Grosjeans und Pastor Maldonados Boliden gibt es bekanntlich nicht, denn der Venezolaner ließ sich vertraglich absichern, seinen Platz im E23 nicht für einen Testfahrer räumen zu müssen - den Sponsoren-Millionen sei Dank.

Jolyon Palmer fährt in Spa wieder das erste Freie Training, Foto: Sutton
Jolyon Palmer fährt in Spa wieder das erste Freie Training, Foto: Sutton

"Am Anfang war es nicht ganz einfach damit zu leben", gibt Grosjean gegenüber dem französischen Magazin Autohebdo nun zu. Auch am kommenden Freitag muss der Mann aus Genf seinen Boliden dem britischen Youngster übergeben. "Ich kenne keinen Fahrer, der froh darüber ist seinen Platz räumen zu müssen", fügt Grosjean an. "Es ist unfair, aber so ist das Leben."

Finanzielle Lage ausschlaggebend

"Wir haben eine wirtschaftliche Realität, was bedeutet, dass die Formel 1 nicht einfach ist", hielt er bereits zu Saisonbeginn fest. "Die Teams müssen nach jeder möglichen Lösung suchen, um ihre Budgets zu finanzieren." Dass er eineinhalb Stunden des Trainings verpasse sei dennoch keine ideale Situation, stellt Grosjean jetzt erneut fest.

"Wenn Mercedes, Ferrari, Red Bull oder McLaren das nicht tun würden, dann weil sie glauben, dass es kontraproduktiv sei. Es ist dasselbe für unser Team, aber es hilft uns zu überleben", erklärt der 29-Jährige die Cockpit-Rochade. "Das ist der Grund, wieso wir das akzeptieren müssen."