Sebastian Vettel feierte beim Ungarn GP seinen 41 Grand-Prix-Sieg und zog damit mit keinem geringeren als Ayrton Senna gleich. Weil sowohl Lewis Hamilton, als auch Nico Rosberg patzen, konnte Vettel mit den 25 Zählern sogar in der Fahrerweltmeisterschaft aufschließen. Der Ferrari-Pilot liegt nur mehr 21 Punkte hinter Rosberg und weitere 21 hinter Hamilton.

Doch Technikchef James Allison spielt den Spielverderber: "Wir haben immer gesagt, dass unser Auto nicht gut genug ist, um dieses Jahr um irgendeine Weltmeisterschaft fahren zu können." Es geht für Ferrari also nur um Einzelerfolge. Es war der zweite in diesem Jahr, drei sollen es laut Vorgaben des Teamchefs mindestens werden.

"Wir geben unser Bestes, um von Rennen zu Rennen mehr und mehr konkurrenzfähig zu werden, aber man muss realistisch sein, worauf wir aufbauen", wird Allison von ESPN zitiert. "Ich bin aber komplett zufrieden mit dem Sieg und der Saison als Ganzes. Wir können glücklich darüber sein, dass wir gezeigt haben, welchen Sprung wir vom letzten Jahr gemacht haben, aber es gibt für uns als Team noch so viel mehr zu tun, um einen Ferrari zu bauen, auf den jeder stolz sein kann."

Besonders stolz konnte Ferrari auf die Rennen zuletzt nicht sein. In Kanada und Österreich landete kein Pilot auf dem Podium, in Silverstone schaffte zwar Vettel den Sprung, allerdings nur mit Glück. "Die letzten Rennen waren suboptimal für unser Team", stimmt Allison zu. "Wir haben nicht das eingefahren, was wir mit unseren Möglichkeiten hätten einfahren sollen."

In Silverstone landete Vettel zufällig auf dem Podium, Foto: Sutton
In Silverstone landete Vettel zufällig auf dem Podium, Foto: Sutton

"Das hier war mehr eine Rückkehr zu dem, was wir uns von dem Wochenende erhofft hatten - mit dem zusätzlichen Bonus, dass die Jungs vor uns Probleme hatten", gestand der Brite. Nur Glück war es allerdings nicht, denn Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen konnten sich deutlich von Nico Rosberg absetzen.

Keine dirty air der Schlüssel zum Erfolg

"Wenn man gut vom Start wegkommt und in sauberer Luft fährt, dann kann man sein Rennen ohne Kompromisse fahren und das macht über das gesamte Rennen einen großen Unterschied", relativiert Allison. Das war auch schon in Silverstone zu sehen: Obwohl die Mercedes deutlich schneller waren als die Williams, hatten sie in dirty air keine Chance, die Williams zu überholen. Als Hamilton alleine fuhr, konnte er sofort davonziehen. Die aktuelle Generation der Autos ist zu anfällig auf unsaubere Anströmung.

Und noch eine andere Sache war Ferrari behilflich. "Der schnellste unserer Konkurrenten, Hamilton, war nicht da, weil er seine eigenen Schwierigkeiten hatte und das war auch in Malaysia schon so." Rosberg konnte das gesamte Wochenende nicht mit Hamilton mithalten und hatte schon im Qualifying so viel Rückstand auf seinen Teamkollegen, dass es nur gerade noch so für Platz zwei reichte.

Nur auf glückliche Umstände will Ferrari die beiden Saisonsiege aber nicht schieben. "Die beste Parallele [zwischen Malaysia und Ungarn] ist, dass das Auto auf beiden Strecken eine gute Pace hatte. Und wenn man eine gute Pace hat, kann man gute Dinge machen", freute sich Allison.