Der technisch anspruchsvolle Hungaroring gehört nicht gerade zu den reifenschonenden Strecken im Rennkalender. Die vielen engen Kurven und die hohen Temperaturen verlangen nicht nur den Fahrern alles ab. Mindestens genauso strapaziert werden die Reifen. Wie im vergangenen Jahr setzt Pirelli die Mischungen Medium und Soft ein, um die optimale Balance zwischen Performance und Haltbarkeit zu finden.

"Diese Kombination ist weich genug, um den in den Kurven benötigten mechanischen Grip zu liefern, doch zugleich auch hart genug, um der Hitze und den Anforderungen des Track-Layouts zu widerstehen", begründet Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery. Lange Vollgas-Stücke sucht man auf dem Hungaroring fast vergebens. Lediglich eine längere Gerade bietet der 4,3 Kilometer lange Kurs. Es gibt also kaum Gelegenheit, die Reifen abzukühlen. Daher wird insbesondere der Medium-Slick bei hohen Strecken-Temperaturen ständig im oberen Grenzbereich seiner Belastbarkeit fahren.

"Der Hungaroring gehört zu den Strecken, auf denen Überholmanöver nicht einfach sind. Daher kann die richtige Reifen-Strategie am Ende den Ausschlag geben" Paul Hembery weiß, wie wichtig die Strategie in Budapest sein kann. Im letzten Jahr bewies Red Bull den richtigen Riecher und Daniel Ricciardo konnte den zweiten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere feiern.

2014 jubelte Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
2014 jubelte Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

Eine Drei-Stopp-Strategie verhalf dem Red-Bull-Fahrer 2014 nach 70 Runden zum Sieg. Regenbedingt starteten die Piloten auf Intermediates, was sie von dem Zwang befreite, beide Trockenreifen-Mischungen einsetzen zu müssen. Nach dem ersten Stint wechselte Ricciardo auf die weichen Reifen und bestritt den Rest des Rennens mit dieser Mischung. Auf den letzten Runden profitierte er von den abbauenden Reifen seiner Gegner und fuhr von Platz drei an die Spitze.