"Ich will Silverstone erzittern sehen", meinte Lewis Hamilton im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien. Dafür wird aber mehr nötig sein als das, was der amtierende Weltmeister in den beiden Trainingssitzungen am Freitag zeigte. Während Nico Rosberg die zwei Sessions anführte, hatte Hamilton so seine Probleme. Nach einem Dreher in FP1 belegte er da noch Rang zwei, am Nachmittag kam er aber über den vierten Platz nicht mehr hinaus. Neben Rosberg landeten auch die Ferrari-Piloten Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel vor ihm.

"Der Tag war nicht perfekt", musste sich der Lokalmatador eingestehen. "Wir haben einiges an Arbeit vor uns, aber die Pace war okay." Probleme gab es für Hamilton vermehrt bei den längeren Stints am Nachmittag: "Auf den Longruns hatte ich nicht die ideale Balance, da muss ich noch am Setup arbeiten." Für den Mann mit der Startnummer 44 aber keine ungewöhnliche Situation, wie Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda erklärt: "Lewis sucht öfter etwas länger nach dem Setup. Er könnte bei Nico nachschauen, wenn er völlig verloren ist, aber das glaube ich nicht."

Kleine Sorgenfalten waren bei Hamilton durchaus zu erkennen, Foto: Sutton
Kleine Sorgenfalten waren bei Hamilton durchaus zu erkennen, Foto: Sutton

Motorsportschef Toto Wolff versprach zumindest eine umfassende Analyse, um etwaige technische Defekte ausschließen zu können. "Wir müssen uns das Auto genau ansehen um den Grund zu finden, warum es für Lewis in FP2 einfach nicht so funktioniert hat", meinte der Österreicher.

Hamilton macht sich angesichts der anscheinend doch vorhandenen Probleme bereits leichte Sorgen über die Performance der Konkurrenz, vor allem der in Rot. "Ferrari sieht hier erneut ziemlich stark aus", stellte er fest. "Sie waren heute auf Augenhöhe mit uns, also sollte das ein guter Kampf werden. Hoffentlich finden wir am Samstag noch etwas, ansonsten könnten wir in Schwierigkeiten geraten."

Die Ferraris waren erste Verfolger von Rosberg , Foto: Sutton
Die Ferraris waren erste Verfolger von Rosberg , Foto: Sutton

Startschwäche behoben?

Eine Schwäche der letzten Wochen konnte der WM-Leader in Silverstone dafür bereits auslöschen: "Beim Kupplungs-Setup bin ich wieder einen Schritt zurückgegangen. Das fühlt sich bisher wirklich gut an, genauso wie in den ersten paar Rennen." So will Hamilton einen verpatzten Start wie zuletzt in Spielberg verhindern. Bei den Startübungen nach Trainingsende stellte er sich bereits demonstrativ auf die Pole Position. Um diesen Platz am Sonntag zum 46. Mal einnehmen zu können, muss Hamilton aber wohl noch nachlegen.