Während Michael Schumacher und Rubens Barrichello seit heute in Malaysia mit der "alten Lady" vom Typ F2004 M gegen die Konkurrenz antreten, spult Testfahrer Luca Badoer seit Dienstag in Fiorano und Mugello eine Runde nach der anderen mit dem neuen F2005 ab.

Und während dies laut der nicht (mehr) gegebenen Testregulierung (s. 'Warum Ferrari in Mugello testen darf') nicht verboten ist, kam was kommen musste: Die neun Ferrari-Rivalen beschweren sich über die unfaire Testweise der Italiener und bringen somit ihre "Enttäuschung über die Ferrari-Testaktivitäten" zum Ausdruck.

In einem gemeinsamen Statement machen die neun nicht in Maranello ansässigen Teams, die sich einer freiwilligen Testbeschränkung von nur 30 Testtagen unterzogen haben, ihrem Unmut Luft und sprechen sie davon, dass die Vorgehensweise der Scuderia die Formel 1 "destabilisieren" und die Kosten in die Höhe treiben könnte.

"Mit großem Bedauern haben die neun Teams festgestellt, dass Ferrari nicht nur weitere Tests außerhalb der 2005er Testabkommen durchführt, sondern auch das Suzuka Abkommen der Teamchefs nicht mehr berücksichtigt", heißt es in dem von Minardi verbreiteten Schreiben.

Durch dieses Verhalten würden die Italiener einen "unfairen Vorteil gegenüber den anderen Teams" erhalten, was allerdings schon während der Diskussionen rund um eine freiwillige Testbeschränkung dieser Rennställe befürchtet und prognostiziert wurde. Somit hielten die Neun gerade einmal ein Rennen still, bevor sie sich wetternd zu Wort meldeten.

"Die neun Teams verlangen, dass Ferrari seine Position überdenkt und auf vernünftige Art und Weise zur Unterstützung der Kostensenkungsinitiative handelt."

Die Antwort von Teamboss Jean Todt dürfte derweil allen, auch den neun Teams auf der anderen Seite, bereits jetzt bestens bekannt sein, schließlich gab sie der kleine Franzose schon zu Jahresbeginn noch vor der Ablehnung des Ferrari-Testvorschlags zu Protokoll: "Wenn unser Vorschlag abgelehnt wird, dürfen wir testen wann und so viel wir möchten."