Top: Nico Rosberg schlägt Lewis Hamilton auf der Strecke

Nico Rosberg hat es endlich mal wieder geschafft. Nicht durch Strategiefehler bei Mercedes hat er seinen Teamkollegen geschlagen, auch nicht durch ein technisches Problem am Auto des Weltmeisters. Nein, Rosberg hat den Briten gleich am Start überholt und von da an das Rennen dominiert und kontrolliert. Auch Vibrationen am Auto konnten den gebürtigen Wiesbadener nicht stoppen. Hamilton selbst zeigte zumindest ein paar Nerven, als er sich durch das Überfahren der weißen Linie am Boxenausgang eine Zeitstrafe einhandelte. Kann Nico Rosberg dieses Erfolgserlebnis nach Silverstone mitnehmen oder war es nur ein Zwischenhoch?

Top: Massa kehrt auf das Podium zurück

Felipe Massa konnte endlich wieder an der Siegerehrung teilnehmen, Foto: Sutton
Felipe Massa konnte endlich wieder an der Siegerehrung teilnehmen, Foto: Sutton

Felipe Massa fährt bislang keine schlechte Saison, doch als er am Anfang der Saison deutlich schneller als Teamkollege Valtteri Bottas war, reichte die Performance des Autos nicht für das Podest. In Kanada dann schied er bereits in Q1 am Samstag aus und zeigte eine tolle Aufholjagd, aber Bottas fuhr auf's Treppchen. In Österreich nun nutzte der Brasilianer den Fehler der Ferrari-Crew aus und konnte sich bis zum Schluss gegen Sebastian Vettel behaupten. Rang drei bedeutete das erste Treppchen der Saison für Massa. Eine fehlerfreie und konkurrenzfähige Vorstellung des Brasilianers.

Top: Hülkenberg setzt Lauf fort

Wenn es tatsächlich so etwas wie eine Erfolgswelle gibt, reitet Nico Hülkenberg momentan auf einem Tsunami. Sieg in Le Mans, Platz sechs in Spielberg mit einem eigentlich unterlegenen Auto - wenn es läuft, dann läuft es. In der WM-Wertung belegt er Rang neun, sein Force-India-Team ist gar Fünfter in der Konstrukteurs-WM. Und das große Update soll erst zum nächsten Rennen in Silverstone kommen. Tolle Aussichten für Hülkenberg.

Top: Organisation war weltmeisterlich

Red Bull konnte zwar nicht auf der Strecke glänzen, aber als Ausrichter des Rennens zeigten sie ihre ganze Professionalität. Die Fans bekamen einiges zu sehen, die Journalisten erfreuten sich über perfekte Arbeitsbedingungen. Insgesamt war der Große Preis von Österreich eine absolut gelungene Veranstaltung. Einige andere Ausrichter hängen da noch ganz schön zurück.

Sebastian Vettel durfte sein Auto nicht im Parc Fermé der Top 3 abstellen, Foto: Sutton
Sebastian Vettel durfte sein Auto nicht im Parc Fermé der Top 3 abstellen, Foto: Sutton

Flop: Ferrari versagt an der Box

Es ehrt Sebastian Vettel, dass er seine Crew nach dem Rennen in Schutz genommen hat, doch solche Fehler darf sich ein Team wie Ferrari einfach nicht erlauben. Beim Boxenstopp des Deutschen klemmte das rechte Hinterrad, die Mechaniker brauchten 13 Sekunden, bis Vettel wieder losfahren konnte. Dieses Missgeschick kostete zehn Sekunden und Platz drei. In dieser Saison mag es nicht entscheidend sein, weil die Mercedes zu überlegen sind. Aber sollte Ferrari über kurz oder lang wieder um den Titel kämpfen, können solche Fehler fatale Auswirkungen haben. Zumal es nicht der erste Fehler der Scuderia-Mannschaft war.

Flop: Räikkönen macht zu viele Fehler

In Kanada verschenkte Kimi Räikkönen seinen dritten Platz durch einen Dreher, in Österreich flog der Finne im ersten Abschnitt des Qualifyngs raus, nach zwei Kurven verlor er im Rennen erneut die Kontrolle und manövrierte sich und auch Fernando Alonso spektakulär ins Aus. Der Unfall war nicht nur gefährlich, sondern erneut absolut vermeidbar. Ende des Jahres läuft der Vertrag des Finnen aus, mit Aktionen wie zuletzt rückt eine Verlängerung in ganz weite Ferne.

Flop: McLaren nimmt Sprintrennen zu wörtlich

Fernando Alonsos Rennen war frühzeitig gelaufen, Foto: Sutton
Fernando Alonsos Rennen war frühzeitig gelaufen, Foto: Sutton

Bei McLaren-Honda geht es einfach nicht vorwärts. Beide Fahrer schon vor dem Rennen jeglicher Chancen durch Strafen beraubt, war für Fernando Alonso das Rennen unverschuldet bereits nach zwei Kurven vorbei. Zusätzlich sind viele neue Teile aufgrund des Unfalls mit Kimi Räikkönen nur noch Schrott. Bei Jenson Button streikte dagegen wieder einmal nach wenigen Runden die Technik. Das hatten die zahlreichen Experten sicher nicht gemeint, als sie davon sprachen, die Rennen müssten wieder komplette Sprintrennen sein. Inzwischen ist das Trauerspiel aus Woking kaum noch in Worte zu fassen.

Flop: Ein Pünktchen für Red Bull beim Heimspiel

Es wurde das erwartet schwere Heimspiel für Red Bull und wenn man von 14 gewerteten Autos die Plätze 10 und 12 belegt, sagt das viel aus. Zwar hatten auch die Bullen mit der Bürde zu kämpfen, dass sie in der Startaufstellung weit nach hinten mussten, doch im Rennen in Zweikämpfe mit den Sauber-Piloten verstrickt zu sein, genügt einfach nicht den Ansprüchen des Teams. Red Bull ist nur noch Mittelmaß, das zeigte sich in Österreich deutlich. Dem Motor allen die Schuld zu geben, ist zu einfach, da Toro Rosso wieder einmal schneller war als das A-Team.