Bislang läuft es in dieser Saison alles andere als rosig für Red Bull und Torro Rosso, ihres Zeichens die Renault-betriebenen Boliden in der Formel 1. Auch in Kanada konnten die Bullen mal wieder nicht abliefern, so kamen Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo über die Plätze neun und 13 nicht hinaus. Vor allem für Ricciardo ein frustrierendes Erlebnis. Schließlich feiert er im Vorjahr noch seinen ersten Grand Prix-Sieg in Montreal.

Für Renault, ein Zustand der sich ändern muss, und zwar schnell. Denn der Abstand zu Mercedes wird immer größer, und auch Ferrari ist längst an ihnen vorbeigezogen. Was bleibt ist nur noch Honda, aber auch sie kämpfen mit Leistungsproblemen.

Motorsportberater Dr. Helmut Marko weiß um das Problem und pocht auf mehr Zeit: "Die Entwicklung lief offensichtlich nicht in die richtige Richtung. Es werden weitere Schritte kommen, aber wir müssen geduldig sein." Man bleibe deshalb zuversichtlich: "Ferrari zeigt, dass es möglich ist, während einer Saison aufzuholen, und Renault erkennt jetzt, was sie tun müssen", so Marko gegenüber der offiziellen Formel-1-Webseite.

Zuversichtlich zeigte sich auch Renault-Sportchef Cyril Abiteboul nach dem Kanada Grand Prix. Man habe bei Renault das Problem verstanden. Aktuell wird an einem besseren Motor gearbeitet, doch so eine Entwicklung dauert. "In drei Wochen sollten wir wissen, ob das neue Projekt, das sich jetzt auf dem Prüfstand befindet, funktioniert oder nicht", erklärt Marko. Sollte dieses Projekt die erhoffte Leistungssteigerung bringen, wird das die Probleme der Bullen dennoch nicht von heute auf morgen lösen. "Wenn es funktioniert, dann werden wir den neuen Motor frühestens in den letzten drei Saisonrennen [Mexiko/Brasilien/Abu Dhabi] einsetzen können."

Bis dahin, wird weiter mit Notlösungen gearbeitet. "Wir versuchen, mit wirklich wenig Abtrieb und flachen Flügeleinstellungen zu reagieren, aber was man damit erreichen kann ist limitiert", so Marko.