Nach dem erfolgreichen Saisonstart in Melbourne ist Flavio Briatore ein gefragter Mann. Sein Team gilt derzeit als das Beste und seine beiden Fahrer Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso als die heißeste Fahrerpaarung neben dem silbernen Duo.

Aber Briatore hat nach dem ersten Saisonsieg noch lange nicht genug und prophezeit: "Ferrari wird aufpassen müssen, wir werden uns noch steigern."

"Wir haben einen großartigen Triumph in Australien gefeiert, und es wird sicher nicht der letzte in dieser Saison gewesen sein", lehnt sich der smarte Italiener keineswegs zu weit aus seinem Motorhome. "Giancarlo Fisichella ist klasse, Fernando Alonso ist super. Die Autos sind stark."

Die Aufgabe lautet nun den amtierenden Champion "unter Druck" zu setzen. Denn: "Unter Druck macht er Fehler", erinnert Briatore an die oftmals zitierte 'Schwäche' des Ferrari-Serienweltmeisters. "Man vergisst leicht: Den Erfolg hat Ferrari nur Michael zu verdanken. Er hat das Team um sich aufgebaut. Er hat die Leute motiviert. Er hat die Enden zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Genauso hat Benetton die beiden WM-Titel Michael zu verdanken. Was Michael getan hat, ist so unbeschreiblich. Es gilt: Schlagen wir Michael, dann bezwingen wir auch Ferrari. Australien ist nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommt."

Und das soll ein französisch-spanisch-italienisches Feuerwerk werden. "Wir brauchen einen härteren Wettkampf, einen neuen Star", verriet Briatore gegenüber der Welt am Sonntag. "Jetzt gibt es Fernando Alonso, und wenn ich ihn fahren sehe, erinnert er mich an Michael. Er hat dieses Feuer und trotzdem diese Überlegtheit."

Aber nicht nur Alonso, auch Fisichella hat der leidenschaftliche Teamchef auf der Rechnung. "Sie dürfen meinen Landsmann Fisichella nicht vergessen, und Kimi Räikkönen wird sicher auch noch eine Rolle in der WM spielen", zählt Flavio seine Favoriten auf.

Im Bezug auf seine ungewisse Zukunft verspürt Briatore keinen Drang die Seiten zu wechseln und vom Ferrari-Jäger zum Ferrari-Teamboss zu werden. "Die Italiener lieben Ferrari, weil Ferrari stark ist, superstark. Aber für mich wäre es eine größere Herausforderung, Ferrari zu schlagen. Es ist besser, Ferrari zu besiegen als es zu managen."