Der Circuit de Catalunya scheint für Fernando Alonso in diesem Jahr wie verhext: zuerst der nach wie vor ungeklärte Unfall während der Testfahrten im Februar und jetzt der seltsame Ausfall beim Spanien Grand Prix. Zumindest die Ursache für das frühe Ausscheiden des Spaniers klärte das Team auf.

Am Rennsonntag wurde bereits bestätigt, dass ein Abreißvisier in den Bremsschacht von Alonsos MP4-30 gewirbelt wurde. "Dafür haben wir einen Videobeweis", sagte McLaren-Renndirektor Eric Boullier. "Es wurde direkt in den Bremsschacht gesaugt. Dadurch wurde der Luftstrom unterbrochen, was dazu führte, dass die Bremse nicht mehr gekühlt wurde. Daher schossen die Temperaturen innerhalb von zwei Runden durchs Dach." Deswegen begann die Bremsflüssigkeit zu kochen. "Wir haben dann die Bremsen verloren. Es war ein reiner Zufall, dass das Abreißvisier genau dort landete", so Boullier.

Ein Abreißvisier beendete auch Kimi Räikkönens Belgien GP 2013, damals noch in Diensten für Lotus, Foto: Sutton
Ein Abreißvisier beendete auch Kimi Räikkönens Belgien GP 2013, damals noch in Diensten für Lotus, Foto: Sutton

Als der Franzose 2013 Teamchef bei Lotus war, hatte Kimi Räikkönen beim Belgien Grand Prix genau dasselbe Problem. "Ich erinnere mich daran, dass uns derselbe dumme Zufall mit Kimi passierte, dass ein Abreißvisier in den vorderen Bremsschacht gelangte."

Boullier fordert Konsequenzen: "Offensichtlich brauchen die Fahrer die Abreißvisiere. Aber wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie und wann sie abgerissen werden sollen. Da muss man sich in Zukunft etwas dazu überlegen."

Der McLaren-Renndirektor war erleichtert, dass der Mechaniker nach dem Vorfall in der Box unverletzt geblieben ist. "Jeder wusste, dass Fernando Bremsprobleme hatte", so Boullier. "Die Bremsen begannen, ihren Geist aufzugeben, als er in die Boxengasse einbog. Aber unser Mechaniker reagierte schnell. Glücklicherweise ist ihm nichts passiert."