Neustart in Europa perfekt geglückt: Nico Rosberg hat sich in Barcelona seine erste Pole Position 2015 geschnappt. Der Mercedes-Pilot fuhr seine absolute Bestzeit von 1:24.681 Minuten im ersten Run von Q3. Bereits während seines finalen Runs war klar, dass ihm diese Pole Position niemand mehr streitig machen würde, trotzdem blieb er nur 0,073 Sekunden hinter seiner vorherigen Spitzenzeit zurück.

Dieser Erfolg bedeutet die zweite Pole für Rosberg in Spanien - zum 16. Mal steht der Deutsche insgesamt auf Startplatz 1. "Natürlich habe ich das früher oder später gebraucht", strahlte Rosberg nach dem Qualifying. "Es ist alles aufgegangen. Ich habe die Balance des Autos gut gefunden und es waren zwei gute Runden am Ende. Aber das ist nur ein Schritt in die richtige Richtung, um das Rennen zu gewinnen. Es war ganz klar ein guter Tag für mich." Der Grundstein für diesen ersten Erfolg wurde aber bereits am Freitag gelegt. Rosberg fühlte sich vom ersten Moment an im Auto wohl und konnte sich von Session zu Session steigern.

Nico Rosberg hat es geschafft: Die erste Pole 2015, Foto: Sutton
Nico Rosberg hat es geschafft: Die erste Pole 2015, Foto: Sutton

Sein erster perfekter Tag in einem Qualifying in dieser Saison. Besonders bitter hallt aber immer noch die Erinnerung an Bahrain nach, wo er sich sogar hinter Sebastian Vettel einsortieren musste. Grund war die falsche Strategie in Q2, weshalb Rosberg im entscheidenden Run nicht in den richtigen Rhythmus kam. "Bahrain war immer noch in meinem Hinterkopf", gab Rosberg ehrlich zu. "Ich wollte sichergehen, den gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen. Also brachte ich mich selbst schon in Q2 in den richtigen Rhythmus und das funktionierte heute sehr gut für mich."

Hausaufgaben im Rennen

Die Kehrtwende in Barcelona ist eingeleitet - mit perfekten Vorzeichen für das Rennen, denn die Statistik spricht für Rosberg. In den letzten zehn Jahren gewannen acht Polesetter am Sonntag auch das Rennen. Der Wehrmutstropfen: Rosberg selbst war einer der beiden Piloten, die an diesem Vorhaben scheiterten. Er holte 2013 die Pole Position, durch Reifenprobleme wurde er am Ende aber nur Sechster.

"Es ist auf jeden Fall ein Vorteil, morgen auf der Pole Position zu stehen, denn Überholen ist auf dieser Strecke sehr schwierig", erklärte Rosberg, der der Strategie einen großen Anteil am Erfolg beimisst. Entsprechend sieht er es als großen Vorteil an, noch einen weiteren frischen Satz Reifen zur Verfügung zu haben. Allerdings hat diese Pole Position keinen Einfluss auf Rosbergs Herangehensweise ans Rennen. "Es ist das Gleiche. Ich versuche alles und strebe nach dem bestmöglichen Ergebnis." Mit seinem Mercedes ist das laut Rosberg nur ein Resultat: Der Sieg.

Für Nico Rosberg gibt es nur ein Ziel in Barcelona: Seinen ersten Saisonsieg, Foto: Sutton
Für Nico Rosberg gibt es nur ein Ziel in Barcelona: Seinen ersten Saisonsieg, Foto: Sutton

Kritiker verstummt

Großes Lob für die erste Pole der Saison gab es vom Mercedes-Vorstandsvorsitzenden Niki Lauda. "Er hat alles richtig gemacht und ich freue mich ganz besonders für ihn", erklärte Lauda. "Die Demütigung der ersten Rennen ist vorbei. Das war eine super Leistung, denn er war immer im richtigen Moment schnell." Schon zu Beginn des Zeittrainings war für Lauda klar, dass Rosberg die Nase vorne haben würde. "Nico war heute einfach besser."

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff unterstellte Rosberg mentale Stärke. Der Deutsche musste sich in den ersten vier Saisonrennen klar Lewis Hamilton geschlagen geben und es hagelte entsprechende Kritik. Nun sieht Wolff alle Kritiker eines Besseren belehrt. "So schnell kann es gehen. Man spricht schnell jemanden runter und dann kommt er zurück", so Wolff.