Ferrari rekrutierte Pedro de la Rosa 2013 als Test- und Entwicklungsfahrer. Vor allem von seinen 17 Jahren Formel-1-Erfahrung erhoffte sich die Scuderia einen Zugewinn. Nach nur zwei Jahren in Rot wurde der 44-jährige Spanier allerdings wieder vor die Tür gesetzt. Zeitgleich trennten sich auch die Wege von Fernando Alonso und Ferrari.
Im Zuge der Umstrukturierung unter Neu-Teamchef Maurizio Arrivabene wurde in Maranello rigoros durchgegriffen. De la Rosa vermutet, dass seine Entlassung mit dem Weggang Alonsos zusammenhängen könnte. Dass sein Vertrag über 2014 hinaus nicht verlängert wurde, hat der 44-Jährige nicht erwartet: "Aber ich war auch nicht überrascht darüber, weil so viele Veränderungen vorgenommen wurden, inklusive Alonso."
Ferrari stark - aber nicht wegen Arrivabene
Die Lorbeeren für den bisherigen Erfolg von Ferrari in der laufenden Saison gebühren dem Spanier nach aber nicht Maurizio Arrivabene oder Sebastian Vettel: "Dieses Jahr trägt die Strategie bei Ferrari, die bereits 2014 einsetzte, erstmals Früchte. Die Scuderia begann die Arbeit am 2015er Auto vor allen anderen Teams. Das bedeutete aber auch, dass 2014 dafür zum Opfer fiel, was man deutlich an den Resultaten erkennen konnte."
Negativ überrascht haben de la Rosa McLaren und Honda, das neue Team seines Landsmannes Alonso: "Niemand hat wirklich erwartet, dass Honda so weit weg sein würden. Nicht so sehr bezüglich der Performance, vielmehr von der Zuverlässigkeit her." Mitten in der Saison sei es grundsätzlich schwierig, an den Problemen zu arbeiten. "Es herrscht eine Menge Hektik insbesondere vor dem Heim-Grand-Prix von Alonso. Aber wir müssen uns noch gedulden."
Ungewissheit über eigene Zukunft
Wie die eigene Karriere von de La Rosa weitergeht, weiß er selbst noch nicht. Aber eines steht fest: "Auf gar keinen Fall werde ich das Handtuch werfen. Rennfahren ist in meiner DNS." Möglicherweise könnte er sich in Rennserien versuchen, die seinem Alter eher entsprächen. "Ich denke, so etwas wie Langstreckenrennen käme für mich in Frage."
An eine Fortführung seiner Formel-1-Karriere glaubt de la Rosa indes nicht. "Realistisch betrachtet besteht kein großer Unterschied mehr zwischen der GP2 und der F1", sagt der Spanier. "Das ist schlecht für erfahrenere Fahrer wie ich es bin, denn ohne einen großen Performance-Unterschied ist es für junge Fahrer sehr einfach, sich an die Anforderungen in der Königsklasse anzupassen."
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