Er ist so etwas wie die tragische Figur auf dem Transfermarkt: Nico Hülkenberg gilt als einer der besten Fahrer des Formel-1-Feldes und bekommt doch kein Topcockpit ab. Trotz Topleistungen bei Williams, Sauber und Force India blieb ihm bislang immer der Sprung zu einem siegfähigen Team verwehrt. Das ändert sich am übernächsten Wochenende, wenn Hülkenberg beim Sechs-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps einen Werks-Porsche 919 Hybrid steuern wird, mit dem er sich auf Le Mans vorbereitet.

Ein zweites Standbein hat sich Hülkenberg bei Porsche bereits gesucht, Foto: Porsche
Ein zweites Standbein hat sich Hülkenberg bei Porsche bereits gesucht, Foto: Porsche

Da er in der Formel 1 mit Force India auf der Stelle tritt und keine zweistelligen Millionensummen eines Sponsors hinblättern kann, steht seine Zukunft hier weiter in den Sternen. "Vielleicht wird das ja meine neue Heimat für die Zukunft", sagte der 28-Jährige bereits über sein LMP1-Engagement gegenüber Sky. Aufgeben wolle er noch nicht; nach wie vor versuche er, seine F1-Karriere wieder in Gang zu bringen: "Mein Ziel bleibt, Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden." Gespräche allerdings würden noch nicht geführt. "Es ist erst April. Deshalb ist alles noch ruhig."

Während er mit Porsche in Spa an der Seite der Porsche-Werkspiloten Nick Tandy und Earl Bamber zumindest theoretisch um den Gesamtsieg fahren kann, kämpft er mit Force India in der Regel im hinteren Mittelfeld - Bahrain war ein positiver Ausreißer, da die Strecke die Schwächen des VJM08 kaschiert. "Die Situation ist wirklich nicht leicht", gibt er zu. "Erwartet in den nächsten zwei Monaten bis Österreich nicht zu viel von uns. Wir haben zumindest ein Ziel, auf das wir hinarbeiten können, aber die Realität ist, dass wir im Moment einfach zu langsam sind und nicht viel tun können."