"Sakhir ist eine anspruchsvolle Strecke, teils wegen des Wetters, hauptsächlich wegen der Hitze und weil die Strecke technisch fordernd ist", charakterisiert Ferrari Chef-Designer Simone Resta den Kurs in Bahrain. In Hinblick auf die Fähigkeit, die aufgeschnallten Reifensätzen möglichst lange am Leben zu erhalten, könnte das ein Vorteil gegenüber Branchenprimus Mercedes sein.

In Sachen Hitze dürften die Bedingungen - ähnlich wie letztes Jahr - mit Verschwinden der Sonne nicht so einflussreich wie in den Jahren zuvor sein. Damit seien die gesammelten Daten aus den freien Trainings, die bei Tageslicht stattfinden, weniger aussagekräftig, so der Chef-Designer zu den wechselnden Licht- und Wärmeverhältnissen beim Nacht-Grand-Prix. Sebastian Vettel scheint der Hitze-Frage gleichgültig gegenüberzustehen: "Am Ende haben wir ein starkes Auto bei allen Bedingungen", warf Vettel noch nach dem China GP ein. "Wenn uns die Hitze hilft, warum nicht?"

Dennoch bietet das Layout des Kurses reichlich Möglichkeiten, um die Ferrari-Power anno 2015 auf die Strecke zu bringen. "Deshalb muss das Kühlsystem die richtige Größe haben, damit die Scheiben passend gekühlt werden", spricht Resta die hohen Belastungen der Bremsscheiben an.

Räikkönen zurückhaltend

Kimi Räikkönen hat derweil seine Ziele für die nächtliche Wüsten-Hatz gesteckt: "Wir versuchen, unser Bestes zu geben und hoffen auf einen sauberen Freitag und Samstag." Der Iceman erwartet nicht, dass sich im Vergleich zum China GP viel ändern wird. Aber wer weiß das schon? "Es ist ein neues Wochenende, eine neue Strecke und wir geben einfach unser Bestes."

Ferrari: Bahrain Bilanz

Ferrari in Bahrain: Ferrari ist das erfolgreichste Team in Bahrain. Michael Schumacher (2004), Felipe Massa (2007, 2008) und Fernando Alonso (2010) fuhren bei bislang neun Auflagen vier Siege für die Scuderia ein. Und damit nicht genug: Hinzu kommen vier zweite Plätze durch Rubens Barrichello (2004), Schumacher (2006), Kimi Räikkönen (2008) und Massa (2010) und ein dritter Rang von Räikkönen im Jahr 2007.

Sebastian Vettel in Bahrain: Sebastian Vettel feierte 2008 für Toro Rosso sein Debüt im Wüstenstaat und schied nach einer Kollision aus. Im Jahr darauf wurde er in Diensten von Red Bull Zweiter, ein weiteres Jahr später Vierter. 2012 startete Vettel von der Pole Position und ließ sich den Sieg nicht nehmen, im Jahr darauf wiederholte er seinen Triumph. In der letzten Saison kam der Heppenheimer als Sechster ins Ziel.

Kimi Räikkönen in Bahrain: Neun Mal ging Kimi Räikkönen in Bahrain an den Start, sechs Mal landete er auf dem Podium. In seiner Zeit bei McLaren fuhr der Finne zwei dritte Plätze (2005, 2006) ein, im Ferrari ließ er einen dritten (2007) und einen zweiten Rang (2008) folgen. Für Lotus fuhr er 2012 und 2013 jeweils als Zweiter über die Ziellinie.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ferrari dürfte der raue Asphalt und die veränderten klimatischen Bedingungen im Kampf gegen Mercedes deutlich zu Gute kommen. Möglich, dass die beiden Ferrari-Piloten eine silberne Reihe eins sprengen und auch im Rennen für mächtig Furore sorgen. Trotz gestiegener Ansprüche sollte man in Maranello allerdings den Mund nicht zu voll nehmen und sich nicht nur im Glanz der Auftaktrennen sonnen. Dann ist auch in der Wüste von Bahrain einiges möglich. Sebastian Knost