Mehr Licht oder mehr Schatten bei den schwarzen Boliden aus Enstone? Nach einem passablen Qualifying mit den Startplätzen acht und elf, machen die Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado in der Anfangsphase des Großen Preises von China sofort ordentlich Boden gut. Die beiden Sauber sind bereits nach wenigen Runden klar besiegt, Lotus übernimmt souverän die Plätze sieben und acht.

Doch während Grosjean diese Pace unbeirrt bis zum Ende durchhält und die Ziellinie als Siebter passiert, patzt Maldonado in der zweiten Rennhälfte mehrfach und bringt sein Team um weitere, wertvolle WM-Punkte. Zunächst leistet sich der Venezolaner vor seinem letzten Boxenstopp in Runde 33 einen Ausritt in die Auslaufzone der Boxeneinfahrt. Dort verfranst sich Maldonado derart, dass er erst dank Rangierhilfe einiger Marshalls weiterfahren kann. "Da habe ich das Rennen komplett verloren. Ich habe mich im Boxeneingang total verbremst. Aber das ging sehr schnell, das hatte ich nicht erwartet. Wir müssen schauen, was geschehen ist", gibt Maldonado zu.

In Runde 41 der nächste Fauxpas: Dreher Maldonado, der nächste Zeitverlust. Richtig heftig kommt es allerdings erst in Runde 48. Duch die vorangegangenen Fehler inzwischen bis in McLaren-Regionen zurückgefallen berühen sich Maldonado und Jenson Button eingangs der Schneckenkurve. Maldonado zieht vor Button, der - wohl überrascht von dessen Linie - ihm ins Heck kracht - das Aus für den Lotus-Piloten. Später erhält allerdings Button eine Strafe, nachdem er den Vorfall auf seine Kappe genommen hat. "Wir hatten einen guten Kampf, aber dann hat er glaube ich seinen Bremspunkt total verpasst. Er hatte das DRS offen, also hat er da einen Fehler gemacht, denke ich", kommentiert Maldonado die Szene.

Romain Grosjean konnte dank guter Pace des E23 richtig attackieren, Foto: Sutton
Romain Grosjean konnte dank guter Pace des E23 richtig attackieren, Foto: Sutton

Grosjean mit zweimal Medium

Wesentlich besser läuft das Rennen für Romain Grosjean. Wie Maldonado auf Soft-Medium-Medium unterwegs gelingt dem Franzosen trotz der konservativen Reifenwahl ein überzeugender siebter Platz in China. Die ersten Punkte in der Saison 2015. "Das war das Maximum, das wir heute herausholen konnten. Es fühlt sich gut an, die ersten Punkte für das Team in dieser Saison einzufahren", sagt Grosjean.

"Wir hatten einen starken Start und die meisten Stints waren auch gut. Wir haben einen richtig guten Job gemacht, das Auto von Rennen zu Rennen besser zu machen, sodass wir es jetzt umso großartiger ist, Punkte zu sammeln. Auch das nächste Rennen könnte vielversprechend laufen! Ich bin stolz auf alle in Enstone und an der Strecke", frohlockt der Franzose bereits.