Die Saison von Force India begann mit der Präsentation der neuen Lackierung in Mexiko City überaus pompös, seither läuft es für den indischen Rennstall aber nicht mehr wunschgemäß. Der VJM08, wie der Wagen der Generation 2015 heißt, feierte wegen Problemen mit Zulieferern erst bei den letzten Testfahrten vor Saisonbeginn sein Streckendebüt und weist dementsprechend viel Entwicklungsrückstand auf.

Nico Hülkenberg muss sich in Geduld üben, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg muss sich in Geduld üben, Foto: Sutton

Ursprünglich hatte das Team vorgehabt, eine überarbeitete Version des Boliden beim Monaco GP zum Einsatz zu bringen, allerdings verschiebt sich der Plan nun, sodass die B-Spezifikation erst beim Rennen in Spielberg auf die Strecke gehen wird. "Die Entwicklung läuft gut, aber wir werden sie vermutlich nicht vor Österreich sehen", verriet Robert Fernley, der stellvertretende Teamchef, gegenüber Autosport.

Vor allem in puncto Aerodynamik weist der VJM08 große Defizite auf, weshalb man sich bei Force India von der überarbeiteten Version einen gehörigen Leistungssprung erwartet, um wieder ins gesicherte Mittelfeld der Formel 1 vorzudringen. "Wir wollen signifikante Upgrades bringen", hielt Fernley fest.

Umzug nach Köln

Die Entscheidung, den neuen Wagen erst in Österreich zum Einsatz zu bringen, hängt auch damit zusammen, dass nach dem Rennen in Spielberg zweitägige Testfahrten angesetzt sind, bei denen der Bolide auf Herz und Nieren geprüft werden kann. "Es ist logischer, als es mit aller Macht bis Monaco zu versuchen, wo es kein großer Gewinn wäre", verteidigte Fernley die Vorgehensweise des Teams.

Hinzukommt, dass Force India seit dieser Saison den Windkanal von Toyota in Köln nutzt, und der Umzug von England in die Rheinmetropole einen gewaltigen logistischen Aufwand darstellt. "Die Leute wissen gar nicht, was für ein großes Programm es ist, nach Köln zu übersiedeln", so Fernley.