Wie am Freitag des Österreich Grand Prix bekannt wurde, ist der jahrelange Formel-1-Manager Robert 'Bob' Fernley verstorben. Der 1953 geborene Brite wurde 70 Jahre alt. Fernley hatte sich im Motorsport über Jahrzehnte hinweg einen Namen in vielen verschiedenen Funktionen gemacht. Bereits in den 1980ern war er beim Formel-1-Team von Ensign angestellt, arbeitete dann aber in den USA in der IndyCar- und der Can-Am-Szene.

Größere Bekanntheit erlangte er aber dann wieder ab 2008 in der Königsklasse bei Force India. Dort stieg er zur rechten Hand von Teambesitzer Vijay Mallya auf. Als dieser aufgrund rechtlicher Probleme nicht mehr reisen konnte, wurde Fernley de facto zum Teamchef und Gesicht des Teams, mit dem er mehrere Podiumserfolge durch Sergio Perez feiern durfte. Als das Konsortium von Lawrence Stroll das Team 2018 kaufte und und es in Racing Point umbenannte, führte er seine Rolle noch für einige Monate weiter.

Danach ging es wieder in die USA, wo er bei McLaren Fernando Alonsos Indy500-Abenteuer betreute. Seine letzte Aufgabe bestritt Fernley in offizieller Funktion, als er im Dezember 2020 den heutigen F1-Boss Stefano Domenicali in dessen vorheriger Funktion als Leiter der Formelsport-Kommission beerbte. Von diesem Posten trat Fernley im Frühjahr 2022 zurück.

Domenicali würdigte Fernleys Einsatz und Leidenschaft für die Königsklasse: "Ich bin traurig über die Nachricht, dass Bob Fernley verstorben ist. Er war ein so wichtiger Teil der Formel 1 und seine Liebe und Leidenschaft für den Sport werden für immer weiterleben. Meine Gedanken sind in dieser sehr traurigen Zeit bei seiner Familie und seinen Freunden."

Auch sein ehemaliges Team, welches heute den Namen Aston Martin trägt, gedachte seinem früheren Boss. "Heute haben wir mit Bedauern vom Tod unseres Freundes und ehemaligen Kollegen Bob Fernley erfahren. Unser aller Gedanken sind in dieser Zeit bei seiner Familie und seinen Freunden", teilte das Team auf Twitter mit.

Formel-1-Pilot Esteban Ocon meldete sich ebenfalls zu Wort. Der Franzose war 2017 und 2018 unter Fernleys Leitung bei Force India bzw. Racing Point gefahren: "Ich bin traurig über das Ableben von Bob Fernley. Er war ein großartiger Mensch und eine Führungspersönlichkeit. Ich hatte das Glück, während meiner Zeit bei Force India mit ihm zu arbeiten und von ihm zu lernen. Meine Gedanken und mein Beileid gehen an seine Familie und Freunde."

Motorsport-Magazin.com spricht der Familie und den Freunden Bob Fernleys sein Beileid aus. Ruhe in Frieden.