Lehre 1: Internet-Spezialist hilft lieber den Frauen

Tag eins an der Strecke war genau genommen eine Voll-Katastrophe: Kein Internet auf dem Computer, nur auf dem Handy. Das WLAN funktionierte nicht richtig, Kabel gab es keines. Aber es nahte Rettung: Ein indischer IT-Spezialist nahm sich meines Problems an. Nach einer Stunde funktionierte aber noch immer nichts. Irgendwann begannen die Medien-Interview-Runden und ich konnte nicht einfach sitzenbleiben und zusehen, wie der Inder versucht, das Internet zum Laufen zu bekommen. Also ließ ich ihn mit dem Problem alleine. Als ich zurückkam, war vom IT-Spezialisten nicht mehr viel zu sehen. Ich fand ihn bei einer weiblichen Kollegin, die mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatte. Von der konnte ich ihn so schnell nicht mehr loseisen.

Internet ist nicht überall selbstverständlich, Foto: Motorsport-Magazin.com
Internet ist nicht überall selbstverständlich, Foto: Motorsport-Magazin.com

Lehre 2: Auch Kabel-Internet kann unsichtbar wie Wireless sein

Das Internet-Problem ging also weiter. Irgendwann kam der Internet-Mann auch wieder zu mir. Er hatte in der Zwischenzeit auch recherchiert, was mit meinem - und noch ein paar anderen Laptops im Media Center - los war: Wir surften auf 2,4 GHz. Allerdings funktionierte hier nur 5,2 GHz. Lösung: Treiber updaten. Das hat mich rund anderthalb Stunden Schlaf gekostet, hundertprozentig hat das Internet aber noch immer nicht funktioniert. Die Lösung: Ich bekam ein Kabel! Dabei gab es doch keinen Kabel-Anschluss. Aber sie machten eine Ausnahme. Ich sollte es aber für mich behalten, nicht, dass dann jeder ein Kabel verlangt. Blöd nur, dass das Kabel im schönen Signalblau durch das halbe Media Center führte. Unsichtbar ist anders.

Lehre 3: Ein Kamm für den Weltmeister!

Lewis Hamilton muss zunächst seine Haare in Ordnung bringen, Foto: Sutton
Lewis Hamilton muss zunächst seine Haare in Ordnung bringen, Foto: Sutton

Was braucht Lewis Hamilton nach einem Rennen? Uhr, Flasche Wasser und Handtuch? Das wäre langweilig. Der Weltmeister muss nach seinem Sieg schließlich gut aussehen. Also bekommt er lieber Sonnenbrille und Kamm. Haben nur noch seine neuen Gold-Armbänder gefehlt.

Lehre 4: Renault duelliert sich mit Honda

Honda knüpfte in Melbourne fast nahtlos an die Testfahrten an. Die japanische Power Unit ist einfach noch immer nicht gut genug. Entweder sie bringt Leistung, oder sie ist zuverlässig. Beides zusammen gibt es nicht. Honda scheint aber einen neuen Konkurrenten zu haben. Denn Renault tut alles dafür, um den Japanern Gesellschaft zu leisten. Magnussen bleibt auf dem Weg in die Startaufstellung liegen? Kein Problem, Kvyat tut es ihm gleich. Auch wenn es vordergründig am Getriebe lag, der Motor soll seinen Beitrag dazu geleistet haben. Dr. Helmut Marko hat das wie immer sehr undiplomatisch gelöst und voll auf Renault eingedroschen.

Lehre 5: Ferrari lernt, Red Bull nicht

Ein fahrender Ferrari und ein stehender Red Bull - Sinnbild der Situation, Foto: Sutton
Ein fahrender Ferrari und ein stehender Red Bull - Sinnbild der Situation, Foto: Sutton

Ferrari hat nicht nur sportlich Red Bull deutlich überholt. Dank des Renault-Motors fährt Red Bull nur hinterher. Ein Anlass für Dr. Marko, den Formel-1-Ausstieg anzudrohen, sollten sich die Regeln nicht bald ändern. Marko will Druck ausüben, damit das Reglement so geändert wird, damit auch Red Bull wieder eine realistische Chance hat, zu gewinnen. "Es gibt diese Wand in Jerusalem wo man sich hinstellen kann und seine Probleme beklagen kann. Dort sollten sie mal hingehen", antwortete Mercedes' Toto Wolff darauf. "Ich kann ihnen nur empfehlen, sich verdammt noch mal zusammen zu reißen und ihre Probleme selbst zu lösen!" Das hat gesessen. Nach so einer deutlichen Antwort traut sich Ferrari nichts mehr in diese Richtung zu sagen. Bei Ferrari ist man hier auf einmal ganz ruhig geworden. Man könne Mercedes doch nicht bestrafen, indem man die Regeln ändere. Hmm, ob Ferraris aktuelle Form vielleicht etwas mit dem Meinungsumschwung zu tun hat?