2014 startete Felipe Massa mit großen Hoffnungen und Erwartungen in den Australien GP. Bereits das Qualifying brachte aber die erste Ernüchterung. Bei kühlen Temperaturen brachte Williams die Reifen nicht zum Arbeiten und Startplatz neun war das Resultat. Im Rennen der noch größere Rückschlag: Bereits in Kurve eins wurde der Brasilianer abgeschossen und der Australien GP war beendet. "Ich hatte im ersten Saisonrennen 2014 wirklich nicht viel Glück, so wie in anderen danach auch. Aber ich bin sicher, dass ich nun das Glück auf meiner Seite habe", lachte Massa.

Neben Glück ist auch das Potenzial des FW37 und des ganzen Williams-Teams für den Erfolg entscheidend. In diesem Bereich hat Williams laut Massa eine Steigerung von 120 Prozent erreicht. Das Team würde wachsen, sich stetig weiterentwickeln und versuchen, die Fehler aus dem Vorjahr zu vermeiden. Zwar sei Williams immer noch nicht mit der Größe von Teams wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull zu vergleichen, aber hätte hart an allen Bereichen gearbeitet. "Das Team ist ein anderes als noch beim Saisonstart 2014", so der Brasilianer. "Hoffentlich können wir kämpfen und das bestmögliche aus jedem einzelnen Rennen und Moment herausholen."

2002 fuhr Felipe Massa sein erstes Formel-1-Rennen in Melbourne, Foto: Sutton
2002 fuhr Felipe Massa sein erstes Formel-1-Rennen in Melbourne, Foto: Sutton

Start wie vor 13 Jahren

Mit dieser Herangehensweise stand Massa bereits 2002 bei seinem ersten Formel-1-Rennen in der Startaufstellung des Australien GP. Geändert hat sich für den Brasilianer seither kaum etwas. "Es geht um Emotionen und Adrenalin - alles kommt zusammen", so Massa. "Es ist ähnlich zu meinem ersten Grand Prix hier. Das Gefühl ist das gleiche, der Unterschied ist nur, dass ich die Strecke im Vergleich zum ersten Mal deutlich besser kenne." Damit beschreibt der Brasilianer einen weiteren wichtigen Punkt: Erfahrung. "Das hilft mir, diese Emotionen besser unter Kontrolle zu halten", lachte er.

Mercedes als große Unbekannte

Dieser Umbruch wurde bereits bei den Testfahrten sichtbar. Die erreichten Zahlen spiegelten die Erwartungen aus dem Windkanal wider. "Gleichzeitig haben wir aber auch den großen Unterschied zu Mercedes gesehen", machte Massa keine Umschweife. Williams-Pilot Valtteri Bottas kam auf superweichen Reifen lediglich auf drei Zehntel an die Bestzeit von Nico Rosberg im Mercedes heran. Der Deutsche hatte für diese Zeit allerdings lediglich die weichen Reifen genutzt. "Das wird ein Kampf sein, der uns über die gesamte Saison begleitet."

Der Brasilianer warnte aber davor, die Zeiten der Testfahrten schon als bare Münze zu nehmen. Erst das Rennen in Australien würde einen ersten anständigen Blick auf die Kräfteverhältnisse liefern. "Wir wissen nicht, ob Mercedes wirklich so weit weg ist, wie uns das die Testfahrten weismachen. Aber im Zweifelsfall müssen wir sie einfach ausblenden und gegen die anderen Teams fahren", so die Herangehensweise des Vizeweltmeisters von 2008. Doch auch andere Teams wie Red Bull oder Ferrari sorgen vor dem Saisonauftakt noch für einiges Kopfzerbrechen. "Während des Testens sehen die Ergebnisse immer anders aus und vielleicht haben einige Teams nicht alles gezeigt. Vielleicht wird sich der Ausgang der Testfahrten hier aber auch genau wiederholen. Das müssen wir abwarten."

Für Massa steht sowieso nur eines im Vordergrund: Er will sich auf sich und die Leistung von Williams konzentrieren und dafür sorgen, dass das Team genau dort platziert ist, wo es intern erwartet wird. Ein wichtiger Faktor ist für den Brasilianer in diesem Zusammenhang die Konstanz des Teams. Kaum personelle Veränderungen waren über den Winter zu verzeichnen und so kann die größte Stärke des Teams auch 2015 ausgespielt werden. "Wir waren das Team, dass das Auto über die Saison am besten weiterentwickelt hat. Daran arbeiten wir auch dieses Jahr", erklärte er. "Das war eine fantastische Leistung. Gleichzeitig müssen wir versuchen, die anderen Probleme zu lösen, die während der Saison auftraten."