Die spanische Sonne brennt auf den frisch ausgelegten Asphalt und ein kräftiger Wind weht den erwartungsfrohen Fans auf den Tribünen des Circuit de Catalunya um die von weiß-blauen Fankappen leicht verdeckten Ohren.

Doch selbst wenn das Wetter ähnlich nasskalt oder gar verschneit wie in der deutschen Heimat wäre, würden sich die über 80 Mitglieder des 1. offiziellen Nick Heidfeld Fan Clubs nicht daran stören. Schließlich freuen sie sich wie in jedem Jahr darüber ihren Star live an der Rennstrecke erleben zu dürfen. Und das nicht nur in seinem neuen Arbeitsgerät, sondern auch persönlich.

Von der Oma bis zum Bruder

Denn wenn der Nick Heidfeld Fan Club auf Reisen geht, dann ist das mehr als nur eine reine Formel 1 Reiseveranstaltung. Es ist eine Art Familienausflug. Ein mehrtägiger F1-Urlaub einer schrecklich schnellen Familie und ihrer Freunde und Anhänger.

"Wir haben sehr viele nette Leute dabei. Man kann also sagen, dass wir eine echte Gemeinschaft sind", bilanzierte eines der neuen Familienmitglieder auf der Heimfahrt. "Deshalb war es für mich, der das erste Mal dabei war, auch sehr einfach Leute anzusprechen und kennen zu lernen."

Aber nicht nur die Fans gehören beim Nick Heidfeld Fan Club zur Familie, auch die "echte" Familie des Formel 1 Stars lässt es sich nicht nehmen ihrem Nick bei den Testfahrten über die Schulter zu schauen.

Wie in den vergangenen Jahren, zählte deshalb auch in dieser Saison Nicks Oma zu den Reisegästen, die sich in einem Schumann Reisen Bus auf die fünftägige Reise nach Barcelona begaben. Da die Familie Heidfeld zudem auch noch durch Nicks Vater Wolfgang, Mutter Angelika und Bruder Sven vertreten wurde, darf der Vergleich mit einem Familienausflug durchaus wortwörtlich genommen werden.

"Das stimmt", schließt sich Nicks Oma dieser These an. "Es war wunderschön und wer Lust hat soll einfach in den Fan Club eintreten und selbst mitfahren." Sie selbst möchte sich auf alle Fälle auch im nächsten Jahr wieder auf den Weg von Mönchengladbach nach Barcelona begeben.

Für die anstehende Saison bei BMW-Williams wünscht sie sich für ihren Enkel zudem, dass er "ein paar Mal aufs Treppchen kommen" wird. Und sollte dies tatsächlich so eintreffen, dann wird sich wohl nicht nur Nicks Oma, sondern auch das ein oder andere Familienmitglied des Heidfeld Fan Clubs ein paar Freudentränchen nicht verkneifen können.

Wie eng der "lobenswerte Zusammenhalt in der Truppe" ist, zeigen die positiven Reaktionen der Club-Neulinge, die in Barcelona erstmals in den Familienkreis aufgenommen wurden. "Es war super. Eine gute Kameradschaft und wir haben viel Spaß gehabt", freute sich einer der Reisenden. "Der gute Zusammenhalt ist toll. Und das von jungen und älteren Leuten. Alles unter einem Hut. Einfach prima", ergänzte ein anderes Mitglied. "Man sieht viel und man lernt viele neue Leute kennen. Ein super Erlebnis."

Von Schumann Reisen bis motorsport-magazin.com

Dieses "super Erlebnis" ging dabei 2005 in seine dritte Auflage. Entsprechend darf man laut dem 1. Vorsitzenden des Fan Clubs André Theuerzeit nun auch von einer kleinen "Tradition" sprechen. Eine Tradition die besagt, dass alle Jahre wieder der Nick Heidfeld Fan Club, Schumann Reisen sowie motorsport-magazin.com zu einer mehrtägigen Testfahrtenreise einladen, welche den Fans den Mythos Formel 1 Tests sowie den Fan Club Patron Nick Heidfeld näher bringen soll.

Besonderes Lob verdient sich hierbei der Reiseveranstalter Schumann Reisen, der dem Fan Club die alljährliche Reise ermöglicht und auch von den Mitreisenden in höchsten Tönen gelobt wurde. "Ich war das erste Mal dabei und mit Sicherheit nicht das letzte Mal", schwärmte einer der Reisegäste. "Mein Dank gilt auch Schumann Reisen. Ein Preis-Leistungs-Verhältnis war fast gar nicht vorhanden, da im Endeffekt fast alles bezahlt worden ist. Toll war natürlich auch die Möglichkeit so nah in die Box zu kommen, einmal durchzulaufen und dass Nick dort dann Rede und Antwort stand."

"Die Fahrt war ja fast wie geschenkt und es ist Wahnsinn was hier auf die Beine gestellt wurde", fügte ein weiteres begeistertes Fan Club Mitglied hinzu. "Wir sind jedenfalls froh hier Mitglied zu sein."

Für drei der über 80 Fans begann das Abenteuer Formel 1 Testfahrten mit dem alltäglichen Pflichtbesuch bei ihrem Motorsportportal motorsport-magazin.com. Dort lasen sie zu Jahresbeginn von unserer gemeinsamen Fanaktion, welche es drei Gewinnspielsiegern ermöglichte als Neumitglieder kostenlos an der Reise teilzunehmen.

Von Barcelona bis Silverstone

Der Königsklasse des Motorsports wird von Kritikern immer wieder vorgeworfen, dass sie keinerlei Fannähe aufweise, die Eintrittspreise überteuert wären, das Fahrerlager hermetisch abgeriegelt und für die Fans versperrt sei und die Zuschauer statt packender Rennaction nur fade Langweile bei öden Prozessionsfahrten geboten bekämen.

Doch es gibt sie noch die besonderen Momente, in denen Fanherzen mehr als nur höher schlagen und in denen ganz normale Formel 1 Fans ihre Idole hautnah und im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen erleben können.

Der Nick Heidfeld Fan Club ist schon seit Jahren ein leuchtendes Beispiel hierfür. Und das nicht nur aufgrund der Testfahrtenreise, sondern auch dank der vielen anderen einzigartigen Events wie Weihnachtsfeiern oder Kartveranstaltungen, bei denen neben den Mitgliedern auch ihr F1-Star höchstpersönlich in Erscheinung tritt.

Die Testfahrtenreisen der vergangenen beiden Jahre boten den Fans sogar ganz besondere Schmankerl. So drehten die Mitglieder im Jahre 2003 in zwei Schumann Reisen Bussen eine Runde auf dem Circuit de Catalunya, bevor sie 2004 in Silverstone die Jordan F1-Fabrik besichtigen durften.

Und genau das sind diese einmaligen Momente im Leben eines Formel 1 Fans, welche er niemals vergessen wird und an welche er sich während eines jeden langweiligen prozessionsartigen Rennens mit einem Lächeln im Gesicht zurückerinnern wird. Nicht umsonst bezeichneten wir den Nick Heidfeld Fan Club in einem Fanclub-Vergleich vor einigen Jahren als die "Oase in der Fanclubwüste".

Ein bildhafter Vergleich, welchen fast alle der Reiseteilnehmer blind unterschreiben würden. "So nah dran ist man selten", war einer der am meisten verwendeten Sätze, wenn es darum ging die Testfahrtenreise 2005 zusammenzufassen. "Es ist eine einmalige Chance für jeden Fan einmal in die Boxengasse zu gehen und aus der Nähe zu sehen wie alles abläuft. Diese Fahrt kann man einfach nur jedem empfehlen."

Das absolute Highlight war für die meisten Fans wenig überraschend "der Besuch in der Boxengasse". Etwas ausführlicher schilderte ein weiblicher Fan die ersten Live-Eindrücke von der Formel 1: "Ich war noch nie bei der Formel 1. Das man hier so nah rangekommen ist, die Autos live sehen konnte und nicht nur vor dem Fernseher saß, dass man die vielen Leute in der Boxengasse herum rennen sah und die Motoren einmal selbst aufheulen hörte war einfach Wahnsinn, Hammer, geil. Wir haben nach Worten gesucht, aber einfach keine passenden Worte dazu gefunden."

"Das Beste war natürlich als wir durch die Boxengasse gegangen sind", setzte die junge Dame zu einer weiteren PR-tauglichen Fortsetzung der Reisebilanz an. "Die ganzen Teile die da herum gelegen haben. Die vielen Leute die da mit ihrem Schrauber in der Hand rumflitzten. Ich habe einmal bei Red Bull reingeguckt, da war einer am Schrauben und hat durch die Gegend geschaut und ich habe mir gedacht, dass der doch gar nicht wissen kann was er da tut. Aber die waren alle total eingespielt. Und ich fand es einfach cool."

Vielleicht hätte sie bei den roten Bullen direkt einmal anklopfen sollen, ob man die freie Stelle in der Presseabteilung, welche wenige Wochen vor Saisonbeginn noch immer nicht gefüllt wurde, nicht mit ihr besetzen möchte. Mit den unfassbar umfangreichen Pressemitteilungen des Jaguar-Vorgängerteams könnte sie jedenfalls spielend mithalten. Aber auch ihre Freundin zeigte sich trotz einer angeblichen Wortflaute alles andere als PR-untauglich: "Die deutsche Sprache gibt gar keine Worte her um die Gefühle zu beschreiben, die ich hatte. Es wirkt alles noch sehr unrealistisch und ich hoffe, dass kommt in den nächsten Tagen alles noch."

Zustimmung erhielten die beiden Damen von einem anderen Fan Club Mitglied: "Ich war zum ersten Mal bei der Formel 1 und habe nun endlich einmal den Lärm und den Geruch mitbekommen", schilderte er seine Sinneseindrücke aus der von V10-Geheul und Benzingeruch geschwängerten spanischen Boxengassenluft. "Das war super und sicherlich nicht das letzte Mal. Bei Nick in der Boxengasse gewesen zu sein, selbst durch die Box hindurch gelaufen zu sein und dort einmal die Reifen angefasst zu haben, dass haben auch noch nicht viele Fans gemacht."

Allerdings waren nicht nur F1-"Rookies" von der für "Normalsterbliche" sonst unerreichbaren "Nähe" der Testfahrtenreise überwältigt. Auch ein alter Hase konnte seine Begeisterung nur schwer in Worte fassen. "Die ganze Veranstaltung war klasse. Am besten gefallen hat mir natürlich der Besuch in der Boxengasse, als uns der Techniker erklärt hat wie der Sitz funktioniert und die Jungs alle am Schrauben waren, das war schon spitze", gab ein langjähriger F1-Fan seine Impressionen des Wuselfaktors zu Protokoll. "Ich habe schon einige Sachen mitgemacht, etwa bei Toyota oder damals bei Zakspeed, aber das Nick persönlich so nah bei den Leuten war und überhaupt keine Angst hatte, dass fand ich schon klasse. Das ist einfach nur Spitze."

Von Sonntag bis Donnerstag

Begonnen hatte das Abenteuer Formel 1 Testfahrt am Sonntagnachmittag, als sich die beiden Busfahrer mit den ersten Fans in der Schumann Reisen Zentrale in Triptis auf den Weg nach Mönchengladbach machten, um dort das Gros der Fanclub-Mitglieder aufzunehmen.

Nach der montäglichen Ankunft in einem vier Sterne Hotel in Lloret de Mar ging es am Montagabend zu einer ganz besonderen Stadtrundfahrt durch die katalanische Metropole: Barcelona bei Nacht!

Noch viel interessanter als die Sehenswürdigkeiten vom Schlage einer beleuchteten Sagrada Familia waren für die Fans selbstverständlich die Streckenbesuche am Dienstag und Mittwoch. Aber auch diese beschränkten sich nicht nur auf das reine Herumsitzen auf den Tribünen und begutachten der herumfahrenden Boliden. Nachdem Nick Heidfeld seinen Fan Club auf der Tribüne besucht und neben den obligatorischen Fotos und Autogrammen auch für einen unterhaltsamen Plausch zur Verfügung gestanden hatte, führte er die Mitglieder seines Fan Clubs ins Allerheiligste: Ins F1-Fahrerlager, die Williams-Box sowie die Boxengasse.

Vor der Box seines neuen Arbeitgebers erklärten Nick und WilliamsF1 Test Team Manager Tim Newton dann den freudestrahlenden Fans die Funktionsweise und Herstellung eines F1-Sitzes und die Abläufe des berüchtigten Seat Fittings. Zudem beantworteten sie Fragen zur Mitarbeiterzahl des Teams oder der Frachtmenge für den anstehenden Seasonopener in Melbourne. Da konnte selbst ein Anruf von Williams-Entwicklungschef Patrick Head nicht stören...

Ob dies der große "Skandal" war, welchen einige Scherzkekse beim "großen Chaos bei Williams" ausgemacht haben wollten, ist jedoch nicht überliefert. Eine ungenannt bleibende Quelle verriet motorsport-magazin.com allerdings während der Rückfahrt von der Rennstrecke: "So genau weiß ich noch nicht was der Skandal war. Aber ich hab das gestern in der Box gesehen. Da haben 70 Leute vor der Box Lärm gemacht. Ansonsten würde ich sagen: Die waschen Schwarzgeld."

Etwas ernster, aber keinesfalls negativ fielen hingegen die Reisefazits der euphorisierten Fan Club Mitglieder aus. "Das war einfach nicht zu toppen", freute sich eines von ihnen. "Ich würde die Reise jedem anderen Kollegen oder Freund empfehlen. Die Gelegenheit so etwas zu erleben erhält man nicht oft."

"Mein Eindruck war wieder sehr positiv", fügte ein anderer hinzu. "Ich bin nun von Anfang an dabei. Sowohl bei den Wintertests in Barcelona als auch beim Rennen oder den Silverstone-Tests im letzten Jahr. Und ich bin positiv beeindruckt. Es klappt alles einwandfrei."

Ein weiterer Fan freute sich derweil über das Fan Club Privileg Nick besuchen zu können, "in die Boxengasse zu gehen und dort viele Impressionen mit nach Hause nehmen zu dürfen, die auf anderen Reisen nicht möglich wären."

Ein Mitglied, das bereits zum dritten Mal mit von der Partie war, machte in der Reise "eine gelungene Mischung aus einer Sightseeing Tour in Barcelona und einem Testbesuch an der Rennstrecke, mit dem Höhepunkt in der Boxengasse" aus. "Es war auch ganz toll, dass sich Nick so viel Zeit genommen hat mit seinen Fans zu sprechen, Fotos zu machen und Autogramme zu geben. Es war rund um gelungen."

Vom Vorsitzenden bis zum Star

Verantwortlich zeichnen hierfür die beiden Vorsitzenden des 1. offiziellen Nick Heidfeld Fan Clubs André Theuerzeit und Michael Oellers. Und wie gefiel dem Präsidenten die dritte Barcelona-Reise? "Ich bin zufrieden", zeigte sich André erfreut. "Vor allem der zweite Tag hat super geklappt. Der Nick war bei uns auf der Tribüne, wir konnten ins Fahrerlager und auch Williams war als Top-Team bereit für Fragen zur Verfügung zu stehen."

"Besonders bedanken möchte ich mich bei motorsport-magazin.com und hier ganz besonders beim Stephan. Denn man muss ihm nur kurz eine Nachricht schicken und schon hat man direkt die Fan Club-News auf der Seite und diese Zusammenarbeit ist einfach perfekt", lobte der zweite Vorsitzende Michael ein uns unbekanntes Internetportal und dessen Chefredakteur. "Dann möchte ich natürlich auch Schumann Reisen für den Bus, das Hotel und den sehr billigen Einkaufspreis, den wir selbstverständlich an unsere Mitglieder weitergeben, danken."

"Und selbstverständlich bedanke ich mich auch bei allen Mitgliedern die mitgefahren sind dafür, dass keiner randaliert hat und dass keine Leute dabei sind die rumpöbeln, was bei anderen Formel 1 Reisen, bei denen Fans mit roten Farben dabei waren, durchaus schon einmal anders gewesen ist."

Ein letzter Dank gehört unterdessen den "heimlichen Helden" einer solchen Fan Club Busreise: Den beiden Busfahrern Frank und Ralf, die im Verborgenen arbeiteten und viele Kleinigkeiten im Hintergrund erledigten, wenn eigentlich schon Feierabend sein sollte.

Aber so ist das nun einmal. Auch in der liebenswertesten und besten Familie muss irgendjemand die Arbeit erledigen. Das Schlusswort gehört jedoch dem wichtigsten Familienmitglied. "Ja, ich denke schon, dass mein Team ziemlich überrascht war, als hier in Barcelona ein Riesenbus mit so vielen Fans auftauchte", grinste Nick Heidfeld ins motorsport-magazin.com-Mikrofon, "aber das ist jetzt schon eine alte Tradition und es gefällt allen sehr gut und ich hoffe, dass man das auch so weiter fortführen wird."