Die Mission ist klar: Sebastian Vettel soll Ferrari aus dem Tal der Tränen zurück an die Spitze der Formel 1 führen, wo sich die Scuderia ihrem Selbstverständnis nach sieht. Dass allerdings ausgerechnet Vettel der rote Retter sein soll, dem die Herzen der Tifosi zufliegen, verblüfft Flavio Briatore, denn bislang sei der Deutsche in Italien nicht sonderlich hoch im Kurs gestanden.
"Es ist in Italien erstaunlich, denn sie haben nie über Vettel gesprochen, aber jetzt, da er bei Ferrari ist, ist er der Fahrer der Vergangenheit und Zukunft", sagte Briatore gegenüber Sky Sport 24. "Zuvor dachte man, Vettel würde in der Formel 1 gar nicht existieren."
Für Briatore zählt der Heppenheimer zu den "fünf oder sechs besten Fahrern" der Königsklasse, wenngleich man ihn nicht mit Michael Schumacher oder Ayrton Senna vergleichen dürfe. "Mit einem sehr guten Auto war er unschlagbar", erinnerte der Italiener an Vettels vier WM-Titel mit Red Bull.
Viel Konfusion
Dass es bei Ferrari in den vergangenen Monaten ein gewaltiges Köpferollen gab, das sowohl Luca di Montezemolo, den Präsident der Scuderia, als auch Teamchef Marco Mattiacci betraf, begrüßt Briatore. "Ich hätte dasselbe getan", betonte er. "Es gab zu viele Leute, zu viele Überschneidungen und viel Konfusion."
Ferrari hat sich zum Ziel gesetzt, 2015 zumindest zwei Rennen zu gewinnen. Sollte dies gelingen, sei es aber nicht nur ein Verdienst der neuen Führungsmannschaft rund um Sergio Marchionne und Maurizio Arrivabene, hielt Briatore fest.
"Sie haben das Auto nicht gestern gebaut, sondern es begann vor anderthalb Jahren", erinnerte der Italiener. "Wenn es ein gutes Auto ist, dann wurde es zur Zeit von Stefano Domenicali und Luca di Montezemolo entwickelt."
Vorteil der Mercedes
Was den Saisonauftakt in Melbourne betrifft, sieht Briatore Ferrari lediglich die zweite Geige spielen. "Meine Sorge ist, dass wir in Australien Mercedes und die Mercedes-Motoren dominieren sehen werden", mutmaßte er. "Ich hoffe aber, dass wir ein konkurrenzfähiges Ferrari sehen werden."
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