Seit dem Mittagsbericht gab es bei den Testfahrten in Barcelona keine großen Änderungen bei den Rundenzeiten an der Spitze – lediglich die Asphalttemperatur stieg von 11 auf 15 Grad Celsius. Daher blieb der spanische McLaren-Tester Pedro de la Rosa der schnellste Mann des Tages. Mit seiner Bestzeit von 1:14, 542 Minuten war er zwar um eine Zehntelsekunde langsamer als Renault-Crack Giancarlo Fisichella am gestrigen Mittwoch - aber auch er liegt damit um rund eine halbe Sekunde unter der Pole-Zeit von Michael Schumacher aus dem Vorjahr. Fisichella ist aber auch heute ganz vorn mit von der Partie, der Römer war nur um 66 Tausendstel langsamer als De la Rosa. Renault wollte ursprünglich das Programm mit dem heutigen Tag beenden, entschied sich jedoch, auch morgen Freitag in Barcelona zu testen.

Aufatmen werden die Ferrari-Fans, denn Rubens Barrichello und Michael Schumacher sind in der Zeitenliste des heutigen Donnerstags ebenfalls ganz vorne zu finden und fuhren ebenfalls schneller als die Pole-Marke aus der letzten Saison. Auch Barrichello war nur marginal, nämlich um 99 Tausendstel, langsamer als De la Rosa mit seinem Silberpfeil. Michael Schumacher fehlen rund drei Zehntel auf die Pace. Ferrari scheint sich also am finalen Testtag der Scuderia auch um schnelle Rundenzeiten gekümmert zu haben. Der Weltmeister gab sich zufrieden: "McLaren-Mercedes und Renault sind derzeit sehr stark, und auch Michelin macht derzeit einen guten Eindruck. Nur, wir kennen ja Bridgestone: im Kämpfen sind sie immer gut, wir können uns auf sie verlassen…"

Zum ersten Mal waren heute die beiden Red Bull-Kämpfer um das Melbourne-Cockpit, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi, zugleich im Einsatz. Klien konnte deutlich schneller als Liuzzi fahren, wenngleich man prinzipiell nicht genau weiß, welche Programme die Youngsters auszuführen hatten. Ganz besonders erfreulich ist aber der für das Red Bull-Team winzige Zeitabstand zur Bestmarke – denn Klien war nach lediglich 46 gefahrenen Runden nur vier Zehntel hinter der Pace. Liuzzi hingegen drehte 82 Runden und reihte sich mit rund einer Sekunde Rückstand auf Rang 9 ein. Allerdings musste Liuzzi den Shakedown eines neuen RB1-Chassis vornehmen. "Onkel David" Coulthard war heute ebenfalls an der Arbeit – der Schotte war nach 76 Runden um ein Zehntel langsamer als Klien, reihte sich hinter Fernando Alonso im zweiten Renault auf Platz 7 ein. Wermutstropfen: Red Bull musste einen Motorschaden hinnehmen.

Die Williams-Piloten sind abermals eher im mittleren bis unteren Teil der Zeitenliste zu finden. Sie konzentrierten sich heute auf die Reifenentwicklung. Nick Heidfeld mit rund einer Sekunde Rückstand auf Rang 8, Antonio Pizzonia mit 1,2 Sekunden Rückstand auf Platz 10. Wieder an der Arbeit ist auch Ralf Schumacher, der mit dem Toyota TF105 nach 82 Runden einen Rückstand von rund 1,7 Sekunden aufweist und nur die beiden Jordan-Rookies hinter sich lassen konnte. Nahrain Karthikeyan verringerte seinen Rückstand nach 74 Runden immerhin auf drei Sekunden. Tiago Monteiro fehlten 3,8 Sekunden auf die Pace.

In Barcelona wird auch morgen Freitag an der Weiterentwicklung der neuen Boliden getüftelt...

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Pedro de la Rosa (McLaren) M 1:14.542 112
2. Giancarlo Fisichella (Renault) M 1:14.608 121
3. Rubens Barrichello (Ferrari) B 1:14.641 111
4. Michael Schumacher (Ferrari) B 1:14.920 78
5. Christian Klien (Red Bull) M 1:14.982 46
6. Fernando Alonso (Renault) M 1:15.021 104
7. David Coulthard (Red Bull) M 1:15.094 76
8. Nick Heidfeld (Williams) M 1:15.578 78
9. Vitantonio Liuzzi (Red Bull) M 1:15.656 82
10. Antonio Pizzonia (Williams) M 1:15.794 99
11. Ralf Schumacher (Toyota) M 1:16.281 82
12. Nahrain Karthikeyan (Jordan) B 1:17.589 74
13. Tiago Monteiro (Jordan) B 1:18.372 43