Michael Schumacher, Ferrari:
Vierter und letzter Tag hier in Spanien. Wie immer in der heißen Testphase vor Saisonstart haben wir hier eine Reihe von Rennsimulationen gemacht, und wie immer in dieser Phase haben wir noch nicht alle Dinge zur Verfügung, mit denen wir in Melbourne fahren werden – insofern werden wir alle wohl noch die letzte Testwoche abwarten müssen, um das momentane Kräfteverhältnis einschätzen zu können. Wie gesagt, McLaren-Mercedes und Renault sind derzeit sehr stark, und auch Michelin macht derzeit einen guten Eindruck. Nur, wir kennen ja Bridgestone: Im Kämpfen sind sie immer gut, wir können uns auf sie verlassen, wenn es darauf ankommt, und auch aus dieser Ecke kommen für den Saisonstart noch weitere Entwicklungen. Unser Auto verhält sich unseren Erwartungen gemäß, insofern würde ich sagen, dass wir für die beiden ersten Rennen gut gerüstet sein sollten. Ich freue mich jetzt auf die Tests und die Erkenntnisse der nächsten Woche, dann noch die Präsentation des neuen Autos – und dann auf nach Melbourne.

Christian Silk, Test-Chefingenieur Renault:
Wir hatten einen guten Tag, beide Autos liefen problemlos. Beide Fahrer konnten ohne Probleme Renndistanzen absolvieren, konnten sehr lange Stints beenden und während dieser Longruns ein positives Feedback über die Performance des R25 abgeben. Was die Rundenzeiten betrifft, scheint der Wagen hier sehr konstant und auch schnell zu sein. Der Nachmittag war der Reifenentwicklung für Melbourne gewidmet. Unsere kurzen und auf Performance ausgelegten Stints lieferten interessante Schlussfolgerungen, die wir morgen auch über längere Distanzen hin anwenden wollen. Der Verlauf dieser Tests ist also sehr beruhigend, wir konnten heute mit beiden Autos jeweils über hundert Runden drehen – und obwohl es vor Melbourne noch sehr viel zu tun gibt, machen wir jetzt große Fortschritte in unseren Vorbereitungen.

Nahrain Karthikeyan, Jordan:
Ich drehte heute 74 Runden und habe viele neue Dinge am Auto ausprobiert, speziell was die Reifenarbeit mit Bridgestone betrifft. Wir haben auch ein paar Änderungen am Setup durchgeführt und wir sind mit den erzielten Fortschritten sehr zufrieden.

Günther Steiner, Technischer Direktor Red Bull Racing:
Wir können sehr zufrieden mit den Tests in Spanien sein. Der RB1 erwies sich als zuverlässig und technisch ausgereift. Der heutige Motorschaden war zwar unerfreulich, ist aber bei dem Stand der Tests letztlich sogar unvermeidlich. Besser jetzt, als an einem Grand-Prix-Wochenende. Wann sonst, wenn nicht bei den Tests kannst du die Grenzen des Motors ausreizen. Alles in allem können wir sehr zuversichtlich nach Australien gehen.

Martin Witmarsh, Teammanager McLaren:
Wir hatten einen produktiven Test – das Renn-Team hat die Pflichten des Test-Teams übernommen, um vor Melbourne noch einige Dinge auszubügeln. Dank der Stärke und der Haltbarkeit unseres Autos konnte Kimi Räikkönen nach seinem Unfall bis auf einen verletzten Daumen unversehrt aussteigen. Die Mechaniker erledigten einen tollen Job, konnten den Wagen reparieren, sodass Pedro de la Rosa die zwei geplanten Testtage unseres Programms fortsetzen konnte.

Norbert Haug, Rennleiter Mercedes:
Unser letzter Test mit dem MP4-20 vor dem Saisonstart in Melbourne lieferte positive Ergebnisse an das gesamte Team. Am zweiten Tag konnte Juan Pablo Montoya 119 Runden beziehungsweise 551 Kilometer ohne Probleme abspulen, das ist sehr erfreulich. Kimi Räikkönen hatte am ersten Tag einen schweren Unfall, an dem er keinerlei Schuld trägt – glücklicherweise hat er nur einen verletzten Daumen davon getragen. Die Mechaniker lieferten einen superben Job, reparierten den Wagen über Nacht, sodass Pedro de la Rosa das Programm fortsetzen konnte. Am letzten Tag konnte Pedro die schnellste Rundenzeit fahren, die den ganzen Tag über hielt. Er konnte 112 Runden beziehungsweise 518 Kilometer abspulen. In der Zwischenzeit haben unsere Teammitarbeiter in Woking, Brixworth und Stuttgart ihre herausfordernde Arbeit an den Vorbereitungen für Melbourne fortgesetzt, damit alles rechtzeitig fertig wird. Während unserer gesamten Vorbereitungen haben wir etwas weniger als 7.000 Kilometer mit dem neuen MP4-20 absolviert und wir erzielten mehrere erfolgreiche Longruns mit den neuen Motoren, wobei pro Maschine rund 1.800 Kilometer gefahren wurden. Jeder im Team hat sehr stressige vier Monate hinter sich und ein gutes Rennergebnis im ersten Saisonrennen wäre die schönste Belohnung für uns alle.

Sam Michael, Technischer Direktor Williams:
Heute haben wir den dreitägigen Test in Barcelona, bei dem alle drei Fahrer zum Einsatz gekommen sind, beendet. Wir haben uns auf lange Runs konzentriert, um aussagekräftige Temperaturdaten zu erhalten, was wichtig ist für die Kühlluftausgange in den ersten Rennen der Saison. Außerdem haben wir wichtige Set-Up-Arbeiten hinsichtlich der Reifenmischungen, die wir nach Melbourne mitnehmen werden, durchgeführt. Obwohl es nicht normal ist, Mischungen für einen Straßenkurs in Barcelona zu testen, scheint die Neuasphaltierung den Energieaufwand ausreichend verändert zu haben, um die Härte der Mischung ebenfalls zu verändern. Wir hatten keine gravierenden technischen Probleme mit dem Fahrzeug.