Offiziell war es ein normaler Testunfall. Doch die Folgen werfen immer mehr fragen auf. Nur wegen einer Gehirnerschütterung soll Fernando Alonso drei Nächte im Krankenhaus verbracht haben. Zudem sagte das erste Rennen sagt der Spanier ab, weil die Ärzte vom Risiko abraten nach 21 Tagen wieder ins Cockpit zu steigen. Heikki Kovalainen konnte 2008 jedoch schon 14 Tage nach seiner Gehirnerschütterung wieder ein Rennen bestreiten.

Auch die ersten Berichte über den Unfallhergang waren widersprüchlich. McLaren hat die Theorien durch Verweigerung Herausgabe der Telemetrie weder bestätigt noch dementiert. Zugegeben hat Ron Dennis lediglich, dass Jenson Button die Daten merkwürdig fand.

Irgendwas ist faul, mutmaßt auch der ehemalige McLaren-Pilot Marin Brundle gegenüber dem Telegraph: "Es ist eine sehr komische Situation. Ist der Unfall der Grund oder das Resultat der medizinischen Verfassung Alonsos?"

Vielleicht kann McLaren auch nur schlechte Kommunikation vorgeworfen werden, was jedoch ungewöhnlich ist, wenn man bedenkt, wie professionell und erfahren McLaren doch eigentlich ist.

Laut aktueller Bekanntgabe ist Alonso in bester Verfassung ohne jegliche Symptome, Foto: Fernando Alonso Youtube
Laut aktueller Bekanntgabe ist Alonso in bester Verfassung ohne jegliche Symptome, Foto: Fernando Alonso Youtube

Das aktuellste Statement von McLaren, in dem das Team verkündet, dass Alonso nicht starten wird, beinhaltet eine Ungereimtheit. "Sie beschreiben ihn als vollkommen gesund aus neurologischer und kardiologischer Sicht", heißt es darin. Grund für die Absage des Saisonauftakts ist jedoch die Vermeidung eines zweiten Schleudertraumas. Wenn er jedoch kein erstes Schleudertrauma hat, wie Ron Dennis sagte, wieso sollte er dann ein zweites vermeiden?

Theorien um Stromschlag halten an

Auch die Stromschlag-Theorie wird von verschiedenen Medien immer wieder aufgegriffen. Sky Italia will sogar erfahren haben, dass Alonso Freunden und Familie erzählt habe, vor dem Unfall einen Schlag im Rücken gespürt zu haben. Das widerspricht der offiziellen Stellungnahme, der Spanier könne sich nicht an den Unfallhergang erinnern.

Ein weiterer ehemaliger Formel-1-Fahrer, Fabrizio Barbazza, scheint sogar noch besser informiert. "Fernando hat einen Schlag von 600 Watt bekommen", sagte er der La Republica. Die Leistung spielt bei einem Stromschlag jedoch keine Rolle, Spannung und Stromstärke sind von entscheidender Bedeutung.

"Der seitliche Einschlag erklärt nicht die Auswirkungen auf Alonso. Ich bin sicher, dass er schon vor dem Unfall ein physisches Problem hatte", so Barbazza weiter, der auf der Genfer Motorshow betonte, dass er als ehemaliger Fahrer Ahnung von dem hat, was er sagt.