Die Formel-1-Welt zuckte am vergangenen Sonntag zusammen, als Fernando Alonso nach seinem Testunfall ins Krankenhaus geflogen und dort drei Tage überwacht wurde. Der Grund: Durch starke Windböen war der Spanier mit seinem McLaren in Kurve drei auf den Kunstrasen gekommen und das Unheil nahm seinen Lauf. Für Lotus-Pilot Romain Grosjean ein rotes Tuch. "Ich hasse diesen Untergrund", erklärte er in Barcelona zum Thema Kunstrasen. "Wenn du draufkommst, kannst du nie wissen, ob du das Auto verlierst oder alles gut läuft."

Der Franzose ist bezüglich der künstlichen Streckenbegrenzung unschlüssig. Einerseits bietet Kunstrasen eine gute Möglichkeit, die Fahrer vom Verlassen der Strecke abzuhalten und ist laut Grosjean das aktuell beste Material, gleichzeitig bleibt dieser Untergrund immer unberechenbar. "Das eine Mal kann man ihn besser als das andere Mal überqueren", so Grosjean. "Es gibt viele Plätze, an denen du nicht auf den Kunstrasen kommen möchtest. Beispielsweise die 130R in Suzuka, oder die langgezogene Kurve acht in Austin." Gleichzeitig gäbe es Orte wie Indien, die dem Fahrer gewisse Spielerein mit dem Untergrund erlauben würden.

Fernando Alonso verunfallte am Sonntag während der Testfahrten, Foto: Sutton
Fernando Alonso verunfallte am Sonntag während der Testfahrten, Foto: Sutton

Seitlicher Einschlag ein Problem

Alonso musste nach einem nicht dramatisch wirkenden Unfall drei Nächte im Krankenhaus bleiben. Ein Grund für viele Spekulationen rund um die Unfallursache und den Gesundheitszustand des zweifachen Weltmeisters - nicht für Grosjean. Wie er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com erklärte, erlebte er selbst einen ähnlichen Unfall zu seinen GP2-Zeiten. 2011 kam der Franzose bei Testfahrten in Silverstone aus Becketts heraus und traf ebenfalls seitlich die Wand. "Ich habe mich an diesem Nachmittag recht schlecht gefühlt", so Grosjean.

Die Erklärung ist für Grosjean denkbar einfach: der seitliche Einschlag des Spaniers. "Wenn du seitlich einschlägst, sind die Querlenker nicht dafür gemacht, auf diese Weise abzubrechen. Sie sind aus Karbon und bleiben dadurch in einem Stück", erklärte der Franzose und fügte hinzu: "Daher muss die Energie irgendwo anders hin - und somit geht sie direkt auf den Fahrer über."

Aus diesem Grund hat Alonsos Unfall für Grosjean zwei Facetten. Einerseits die Freude darüber, dass Alonso das Krankenhaus wieder verlassen hat und in Ordnung ist, andererseits der Lerneffekt zur Erhöhung der Fahrersicherheit bei seitlichen Einschlägen. "Die FIA sieht sich das an und ich bin auch recht froh darüber, dass sie es tun. Alles geht bezüglich der Sicherheit in die richtige Richtung", schloss Grosjean auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com ab.