Renault hat Nachholbedarf. Vor allem Mercedes war dem französischen Motorenbauer in der vergangenen Saison überlegen. Über den Winter wurde daher hart gearbeitet. Mit scheinbarem Erfolg: Remi Taffin, Motorenchef bei Renault, ist optimistisch. Nach den Testfahrten in Jerez und Barcelona ist der Franzose zuversichtlich, wieder Anschluss zu finden.

Nach der Pleite Caterhams und dem Wechsel Lotus' von Renault- auf Mercedes-Motoren, sind nunmehr lediglich noch Red Bull und Toro Rosso mit den Aggregaten der Franzosen unterwegs. Einen Unterschied bei den bisherigen Testfahrten sieht Remi Taffin jedoch nicht. "Das beeinflusst nicht viel, ich würde sogar sagen, dass es etwas einfacher ist, denn wir haben wir haben sowieso die gleichen Spezifikationen und so viele Runden erreicht wie wir wollten", war Renaults Motorenchef zufrieden.

"Man könnte natürlich sagen, dass wir mit vier Teams eine höhere Kilometerleistung erreicht hätten, doch darum geht es nicht", erklärte Taffin am Rande der Testfahrten in Barcelona. "Wir haben unsere Sachen mit zwei Teams erledigt und es war genug. Was das Mapping angeht, ist es nicht schlecht, dass wir nur zwei Teams haben, denn man kann über den Tag hinweg anderes entwickeln und alles etwas besser kontrollieren."

Im Zeitplan für Melbourne

Mit den bisherigen Testfahrten zeigte sich Remi Taffin zufrieden. "Wir können das Potential ganz klar sehen", freute sich der Franzose. "Manchmal ist es so, dass man auf dem Prüfstand eine Leistung misst, die man auf der Strecke aber nicht nachweisen kann. Das war nicht der Fall und wir können ganz klar sagen, dass eine Verbesserung da ist."

Renault vor Mercedes: Taffin ist zuversichtlich, Foto: Sutton
Renault vor Mercedes: Taffin ist zuversichtlich, Foto: Sutton

Dennoch bleibt der Motorenchef bodenständig. "Die Hauptprobleme sind noch offen", mahnt Taffin und dämpft die Freude. "Es ist eine Frage der Zeit. Es geht darum, alles viel konstanter, besser fahrbar und verfügbar zu machen." Dennoch befindet sich Renault auf einem guten Weg. "Wir liegen im Plan was unser Ziel für Melbourne angeht", ist Taffin zufrieden. "Wir werden für diese Saison noch ein paar Token übrig haben. Wir wissen, dass wir sie verwenden werden, aber noch nicht wann."

"Jetzt geht es um die Frage, wann der Motor zuverlässig ist und wann wir sicher sind, dass es das Beste ist", ließ Taffin die Nutzung der verbliebenen Tokens offen. "Wir wissen noch nicht bei welchem Grand Prix, denn man hat nur einen Versuch."

Kein Blick auf die Konkurrenz

Für die Konkurrenz hat Taffin in Barcelona übrings kein Auge frei. "Ich schaue nicht wirklich, was Mercedes, Ferrari oder Honda macht", gab der Franzose zu. "Man muss sich an einem gewissen Punkt ein Ziel setzen und dieses verfolgen. Wir haben beurteilt, wie groß die Lücke im letzten Jahr war und haben angenommen, um wie viel sich die anderen verbessern werden", verriet Taffin. "Dann haben wir gesagt: Okay, wenn wir 50 Prozent mehr haben wollen als die anderen, dann müssen wir so viel mehr machen. Das ist das Ziel.