Mit drei starken Auftritten bei den Freitagstrainings der letzten drei Saisonrennen des Jahres 2004 sowie gutem Feedback an die Ingenieure beeindruckte der Niederländer Robert Doornbos einige Entscheidungsträger bei Jordan GP. Doch weder Teamchef Eddie Jordan noch dessen Techniker haben in Silverstone mehr das Sagen.

Dieses haben die Verantwortlichen von MidlandF1 rund um Alex Shnaider und Sportdirektor Trevor Carlin übernommen. Entsprechend präsentierte man am vergangenen Donnerstag die beiden Carlin-Schützlinge Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro als neues Fahrerduo für die anstehende Saison.

Für die vielen anderen Kandidaten, darunter neben dem Deutschen Timo Glock auch der Niederländer Robert Doornbos, bedeutete dies sich anderweitig umzusehen oder auf den Platz als Testfahrer zu spekulieren.

Ein Wechsel in eine andere Rennserie kommt für Doornbos dabei auf den ersten Blick nicht in Frage. So hatte der sympathische Niederländer schon im letzten Jahr im Gespräch mit motorsport-magazin.com verraten: "Ich möchte Rennen bestreiten, da ich es bereits jetzt vermisst habe. Das Ziel ist es im nächsten Jahr in der F1 Rennen zu fahren!"

Und unter der Führung von Eddie Jordan sah es bei den Gelben hierfür eigentlich gar nicht so schlecht aus – Doornbos wurde sogar lange als Favorit auf eines der beiden freien Stammcockpits gehandelt. Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass er den Schock des Telefonanrufs von Jordan-Mann Ian Philips erst einmal verdauen und sich zwei Tage davon in aller Ruhe erholen musste.

"In der Boxersprache ausgedrückt gingen wir in der 1. Runde zu Boden", gesteht Robert ein, "aber wir sind definitiv für 2005 noch nicht ausgeknockt."

"Vorerst möchte sich Robert weiterhin voll auf die F1 konzentrieren und sein Management-Team befindet sich bereits in Gesprächen mit Jordan/Midland über das Testfahrercockpit", fügte ein Sprecher des Niederländers gegenüber motorsport-magazin.com hinzu. "Zudem sprechen wir mit einem anderen F1-Team, dessen Namen wir noch nicht nennen möchten."

Realistische Varianten wären sowohl der Freitagstester-Posten bei Minardi als auch jener bei Red Bull Racing – jedenfalls für jene Rennen, bei denen Tonio Liuzzi im zweiten Cockpit sitzen würde. Schließlich darf Christian Klien die Rolle des Freitagstesters aufgrund seiner absolvierten Grand Prix aus dem Vorjahr nicht ausfüllen.

"Sollte es nicht mit einem F1-Engagement klappen, richten sich alle Augen auf einen Platz für 2006", fuhr der Doornbos-Sprecher fort und schloss zugleich einen Wechsel in eine andere Rennserie aus. "Robert sieht sich derzeit nicht nach anderen Serien (etwa die GP2) um, obwohl es hier bereits mehrere Angebote gibt. Doch Robert glaubt, dass dies ein Schritt zurück wäre, welcher zudem sehr riskant sein könnte, da eine neue Meisterschaft immer viele Unsicherheiten mit sich bringt."