In der Formel 1 zu fahren, ist für jede Rennfahrerkarriere der Höhepunkt. So mancher F1-Pilot findet sich in den Geschichtsbüchern lediglich als Randnotiz wieder, andere wiederum füllen gleich mehrere Kapitel. Motorsport-Magazin.com hat eine Top-3 der F1-Eintagsfliegen bzw. der F1-Dauerbrenner erstellt.

Marco Apicella kam nur 200 meter weit, Foto: Sutton
Marco Apicella kam nur 200 meter weit, Foto: Sutton

Eintagsfliege: Marco Apicella

Obwohl Marco Apicella in der Super Formula und in der Super GT äußerst erfolgreich unterwegs war, so findet sich in seiner Vita ein dunkler Fleck. Im Jahr 1993 heuerte Jordan den Italiener als Ersatz für Thierry Boutsen an, der nach 10 Jahren seinen Rennhelm an den Nagel hing. Doch schon bei seinem ersten Einsatz in Monza war für Apicella nach 200 Metern Schluss. Der Neuling kollidierte in der ersten nicht nur mit dem Sauber von JJ Lehto, sondern auch mit seinem Teamkollegen Rubens Barrichello. Damit war die Karriere des Italieners vorbei ehe sie begonnen hatte. "Unglücklicherweise erinnere mich sehr gut an dieses Rennen. Ich habe mir bis heute die Aufnahmen nicht angesehen - es ist einfach zu schmerzhaft", verriet Apicella.

Heyers Motto lautete: spucken, kratzen, beißen, Foto: Sutton
Heyers Motto lautete: spucken, kratzen, beißen, Foto: Sutton

Eintagsfliege: Hans Heyer

Bei seinem Heimrennen, dem Großen Preis von Deutschland, in Hockenheim, stand Hans Heyer das erste und letzte Mal in der Startaufstellung. Wobei das eigentlich nicht stimmt, denn Heyer stand nicht in der Startaufstellung, sondern aus einer Boxengasse, die damals zum Startbereich gehörte. Als das Startsignal erfolgte, öffneten zwei Komplizen die Schranke der Boxengasse und Heyer jagte dem F1-Feld hinterher. "Im Motorsport darf man nicht aufgeben. Darum geht es doch: spucken, kratzen, beißen, sich wehren", sagte Heyer 37 Jahre später in einem Interview. Neun Runden respektive 61 Kilometer später ist seine Fahrt zu Ende. Der Grund: eine abgerissene Schaltstange. Als die Rennleitung ihn nach dem Rennen fragt, wie man ihn bestrafen soll, schlägt Heyer eine Sperre für die restliche F1-Saison vor - im Wissen, dass er für ATS sowieso nur ein Rennen bestreiten sollte.

Der Wettergott war auf Winkelhocks Seite, Foto: Sutton
Der Wettergott war auf Winkelhocks Seite, Foto: Sutton

Eintagsfliege: Markus Winkelhock

22. Juli 2007 - an diesen Tag wird sich Markus Winkelhock wohl sein Leben lang erinnern. Fünf Runden lang hatte der Deutsche den Großen Preis von Europa angeführt, dabei war sein Start eher dem Pech eines anderen geschuldet - Christijan Albers Sponsorenvertrag war ausgelaufen und Spyker brauchte einen neuen Fahrer. Nachdem es auf der Einführungsrunde zu tröpfeln begann, entschied sich Winkelhock zu einem Reifenpoker. Er bog in die Boxengasse ab und holte sich Intermediates, während das Feld auf Trockenreifen das Rennen aufnahm. Der Poker ging auf - und wie. Ein Wolkenbruch setzte die Strecke regelrecht unter Wasser, sodass Winkelhock gegen die Konkurrenz leichtes Spiel hatte. Doch das Glück war ihm nur bis zur Runde 14 Hold als ihn ein Hydraulikproblem stoppte. Trotz Führungskilometer wurde Winkelhock beim nächsten GP durch Sakon Yamamoto ersetzt.

Barrichello fuhr jahrelang für Ferrari, Foto: Sutton
Barrichello fuhr jahrelang für Ferrari, Foto: Sutton

Dauerbrenner: Rubens Barrichello

Die meiste Zeit in seiner F1-Karriere war Rubens Barrichello die Nummer-2, doch in der Top-3 der Formel-1-Dauerbrenner ist er die unangefochtene Nummer 1 - noch vor seinem Ex-Ferrari-Teamkollegen Michael Schumacher. Der Brasilianer, der stets betonte sich wie ein 18-Jähriger zu fühlen, bestritt 324 Formel-1-Rennen - je nach Zählweise sind sich die Statistiker hier nicht ganz einig. Nichtsdestotrotz bleibt Barrichello der Methusalem unter den F1-Piloten. Und wäre Caterham 2014 nicht finanziell in die Knie gegangen, hätten die Fans vermutlich ein Comeback von Rubinho erlebt.

Schumacher gab mit Mercedes sein Comeback, Foto: Mercedes-Benz
Schumacher gab mit Mercedes sein Comeback, Foto: Mercedes-Benz

Dauerbrenner: Michael Schumacher

Michael Schumacher und Rubens Barrichello verbindet ein gemeinsamer Rekord - kein Fahrerduo hat mehr gemeinsame Rennen (105) bestritten als die ehemaligen Ferrari-Teamkollegen. Alles in allem kam Schumacher in seinen zwei F1-Karrieren (Ferrari, Mercedes) auf 306 Grand Prix-Starts. Damit muss er sich in der Top-3 der Dauerbrenner Barrichello geschlagen geben, wobei er die wirklich wichtigen Statistiken - die meisten WM-Titel, Rennsiege etc. - deutlich anführt. Zuletzt beherrschte Schumachers Gesundheitszustand nach seinem schweren Ski-Unfall die Schlagzeilen. #Keep Fighting.

Button verlängerte bei McLaren, Foto: Sutton
Button verlängerte bei McLaren, Foto: Sutton

Dauerbrenner: Jenson Button

Jenson Button ist in unserer Top-3 der einzig aktive F1-Pilot und kann somit seine Dauerbrenner-Statistik noch verbessern, immerhin unterschrieb der Brite erst kürzlich einen Zweijahresvertrag bei McLaren-Honda. Der Große Preis von Bahrain 2014 markierte seinen 250. Grand Prix, aktuell fasst seine Rennstatistik 266 Starts. "Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht", erklärte der Brite und stellte klar: "Ich bin immer noch nicht der perfekte Fahrer und werde es nie sein, denn es gibt immer noch mehr zu lernen. Das macht den Sport auch so aufregend." Läuft alles nach Plan könnte Button Schumacher in der ewigen Bestenliste gefährlich werden.