Auch am dritten und letzten öffentlichen Barcelona-Testtag in Folge waren die beiden Ferrari-Fahrer Luca Badoer und Michael Schumacher sowie das Schweizer Sauber Team auf dem Circuit de Catalunya aktiv. Für die Hinwiler übernahm dabei der Kanadier Jacques Villeneuve das Cockpit seines Teamkollegen Felipe Massa.

In der Ergebnisliste machte dies keinen Unterschied: Luca Badoer fuhr im Vorjahres-Ferrari auf Rang eins, dahinter reihte sich Michael Schumacher im neuen F2004 M vor Jacques Villeneuve im C24 ein.

Auf dem Testprogramm standen für die Scuderia dabei wie üblich in diesen Wintertestwochen Setup- und Entwicklungsarbeiten am neuen F2004 M, mit welchem die Italiener die ersten vier Saisonrennen bestreiten möchten.

Die Stimmen aus Barcelona

Michael Schumacher, Ferrari:
Alles wie gestern: mit weniger Anpressdruck, härteren Reifen und bei diesen niedrigen Temperaturen rutscht das Auto doch deutlich mehr als früher. Ist aber nicht schlimm, denn ehrlich gesagt finde ich, dass es dadurch mehr Spaß macht. Die Autos bewegen sich viel mehr, man kann viel mehr mit ihnen spielen und mit ihnen arbeiten, die Fähigkeiten des Fahrers kommen mehr zum Tragen als zuvor. Es wirken vielleicht etwas weniger g-Kräfte auf uns Fahrer, aber dafür müssen wir mehr am Lenkrad arbeiten, insofern haben sich die Anforderungen etwas verschoben. Dazu kommt die Kälte hier, so dass sich das alles momentan viel mehr auf Messers Schneide bewegt - wobei ich denke, dass die Autos bei wärmeren Temperaturen mehr verzeihen. Aber es ist spannend, solche Dinge herauszufinden.

Jacques Villeneuve, Sauber:
Heute konzentrierten wir uns hauptsächlich auf die Aerodynamik und testeten einige verschiedene Frontflügelmodelle. Dabei konnten wir ziemlich viele nützliche Daten und Informationen sammeln. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich auf unserer letzten geplanten Runde von der Strecke abgekommen bin, aber zumindest war es erst kurz vor Tagesende, so dass wir nicht zu viel Zeit verloren haben.

Willy Rampf, Technischer Direktor Sauber:
Leider endete unser Test heute nicht wie gewünscht. In der letzten gezeiteten Runde hatte Jacques übersteuern während er aus Kurve neun herausbeschleunigte und kam deshalb von der Strecke ab. Glücklicherweise blieb Jacques unverletzt, aber wir müssen nun natürlich die Daten analysieren um den Grund für diesen Zwischenfall herauszufinden. Das Positive an diesem Test ist, dass wir unser gesetztes Ziel eines Motoren Long Runs geschafft haben. Wir simulierten zwei Rennwochenenden und legten beinahe 1.400 km ohne Probleme zurück. Insgesamt demonstrierten die letzten drei Tagen die Zuverlässigkeit des C24. Unser Ziel für die kommenden Wochen lautet nun am Setup und der Balance zu arbeiten.

Die Testzeiten aus Barcelona

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Luca Badoer (Ferrari) B 1:15.446 31
2. Michael Schumacher (Ferrari F2004 M) B 1:15.973 68
3. Jacques Villeneuve (Sauber C24) M 1:18.108 79