Österreich kehrte 2014 in die Formel 1 zurück. Mein Heimatland empfing die Königsklasse mit offenen Armen. Kein Onlineportal, kein TV- oder Radio-Sender und auch keine Zeitung, die dieser Ereignis nicht schon im Vorfeld ordentlich abfeierte.

Wir Österreicher mit unserer langen F1-Tradition waren nach zehn bitteren Jahren ohne Rennen ausgehungert und dürsteten nach jedem Tropfen Königsklasse. Binnen kürzester Zeit waren die Tickets für die Veranstaltung weg und die Begeisterung zeigte sich in unserem Land im Vorfeld des Rennens an jeder Ecke. In Graz (der Hauptstadt des Bundeslandes, in dem der Red Bull Ring liegt) war die Straßenbahntrasse am Hauptplatz mit Ziellinie und Grid-Markierungen versehen, Masten waren mit dem Logo des Rings beflaggt und jedes zweite Schaufenster versuchte F1-Flair zu imitieren. Von der österreichischen Vorfreude zeigte sich auch mein deutscher Kollege Christian Menath begeistert, der für das GP-Wochenende von München nach Graz gewechselt war.

Der Red Bull Ring erblühte in neuer Pracht, Foto: Red Bull/GEPA
Der Red Bull Ring erblühte in neuer Pracht, Foto: Red Bull/GEPA

Für mich war die Rückkehr der Formel 1 an den Red Bull Ring so etwas die die Auferstehung des Rings aus der Asche. Als ich in den Motorsport-Journalismus kam, lag die Strecke gerade brach und aufgrund diverser politischer Kleinkriege war unklar, ob in Spielberg überhaupt je wieder irgendein Auto fahren würde. Mit Schrecken erinnere ich mich an Bilder von verwilderten Tribünen und offenem Asphalt. Als die Traditionsstrecke im Frühjahr 2011 als Red Bull Ring wieder eröffnet wurde, war die Freude bei allen Journalisten groß. Doch niemand dachte ernsthaft daran, dass hier je wieder ein F1-Rennen stattfinden würde.

In diesem Sinne: Danke, Didi!