Kevin Magnussen muss einen Schritt zurückmachen. Da sich McLaren gegen ihn und für Jenson Button sowie Fernando Alonso entschied, tritt der Däne ins zweite Glied und nimmt 2015 beim Traditionsteam lediglich die Rolle des Test- und Reservefahrers ein. Allerdings soll sich die Karriere des Dänen in keiner Sackgasse befinden, sondern er früher oder später in die Formel 1 zurückkehren.

"Wir können verstehen, dass er enttäuscht ist, weil er nächstes Jahr keine Rennen fahren wird", sagte Renndirektor Eric Boullier. "Das Beste, das wir ihm anbieten können, ist ein Teil der Familie zu sein." Der Franzose ist davon überzeugt, dass Magnussen von der Erfahrung Buttons und Alonsos profieren wird können, zudem sei er in der Lage, dem Team durch die Arbeit im Simulator wichtigen Input zu geben.

"Ich weiß nicht, ob wir ihm irgendwann die Chance geben können zu testen - vielleicht -, er behält also den Kontakt zu den Rennautos", betonte Boullier, der davon überzeugt ist, dass Magnussen eines Tages gestärkt in die Königsklasse zurückkommen wird.

Dieser Tag könnte früher als erwartet kommen. Da Button und Alonso über mehrjährige Verträge verfügen, gibt es Überlegungen, Magnussen 2016 bei einem anderen Team zu parken. "Es könnte eine Möglichkeit sein, aber es hat darüber noch keine Gespräche gegeben", hielt Boullier fest. "Kevin hat aber zu 100% unsere Unterstützung. Er hat mehr Chancen als jeder andere, 2016 in der Formel 1 zu sein."

Wie Alonso und Häkkinen

Auch McLaren-Boss Ron Dennis, der dem Vernehmen nach lieber Magnussen statt Button im Renncockpit gesehen hätte, ist davon überzeugt, dass vor dem 22-Jährigen eine glänzende Zukunft liegt. "Er wird zurückkommen, denn im Grunde ist es eine Pause - wir mussten die Pausetaste drücken", erläuterte der Brite und schickte hinterher: "Er wird ein großartiger Fahrer."

Häkkinen wechselte zunächst als Testfahrer zu McLaren, Foto: Sutton
Häkkinen wechselte zunächst als Testfahrer zu McLaren, Foto: Sutton

Dennis zog den Vergleich zu Alonso und Mika Häkkinen, die ebenfalls ein Jahr als Testpiloten einlegten, ehe sie in der Formel 1 so richtig durchstarteten. Häkkinen wechselte 1993 von Lotus zu McLaren und kam erst in den letzten drei Saisonrennen zum Einsatz, als er Michael Andretti ersetzte, während Alonso nach seiner Rookie-Saison bei Minardi ein Testfahrerjahr in Diensten von Renault einstreute. "Beide haben danach die Weltmeisterschaft gewonnen", erinnerte Dennis. "Er [Magnussen] ist noch so jung."

Renneinsätze angestrebt

Magnussen hegt jedoch den Wunsch, das kommende Jahr nicht ausschließlich als Testfahrer zu verbringen, sondern strebt Einsätze in einer anderen Rennserie an. "Ich möchte irgendwo Rennen fahren, aber noch ist nichts sicher", betonte der Däne, laut dem in den nächsten Wochen diesbezüglich eine Entscheidung fallen werde.

Seine Degradation sei eine bittere Pille gewesen, gab er zu. "Wenn man in die Formel 1 kommt, erwartet man viele Dinge. Ich glaube an mich und ich glaube, dass ich großartige Dinge erreichen kann", betonte Magnussen. "Wie Ron sagte, es ist eine Pause. Das ist keine schöne Sache, aber ich glaube, dass ich trotzdem eine Zukunft als Rennfahrer in der Formel 1 habe. Wenn ich in die Formel 1 zurückkomme, werde ich das hoffentlich als reiferer und erfahrener Pilot tun."