Sebastian Vettel und Red Bull - dieses Kapitel ist nun endgültig Formel-1-Geschichte. Am Dienstag schaute der Heppenheimer zum allerletzten Mal in der Red-Bull-Fabrik in Milton Keynes vorbei, um sich nach sechs äußerst erfolgreichen Jahren von seinen vielen Weggefährten zu verabschieden.

Großer Andrang bei Vettels letztem Auftritt, Foto: Red Bull Racing
Großer Andrang bei Vettels letztem Auftritt, Foto: Red Bull Racing

Vettel schloss sich Red Bull in der Saison 2009 an, gewann in Diensten des britisch-österreichischen Rennstalls vier Mal die Weltmeisterschaft, feierte 38 Rennsiege und dominierte die Formel 1 wie selten ein Pilot zuvor.

Zum Abschied bekam der 27-Jährige von Teamchef Christian Horner und Design-Guru Adrian Newey vor den Augen zahlreicher Red-Bull-Mitarbeiter eine Bullen-Statue im Maßstab 1:2 überreicht, die ihn auch in Zukunft daran erinnern soll, wo seine Wurzeln liegen.

Sechs unglaubliche Jahre

"Die letzten sechs Jahre waren unglaublich", erklärte Vettel gerührt. "Was wir erreicht haben, die ganze Arbeit, die wir da reingesteckt haben, so viel Leidenschaft, so viel Hingabe, all das werde ich immer in meinem Herzen behalten. Vielen Dank euch allen, am Ende hatten wir das bessere Auto, weil wir das bessere Team waren. Ein Danke beschreibt nicht, was ich fühle."

Eine äußerst erfolgreiche Ära ist zu Ende, Foto: Red Bull Racing
Eine äußerst erfolgreiche Ära ist zu Ende, Foto: Red Bull Racing

Neben dem Bullen wird Vettel auch eines seiner vier Weltmeisterautos überreicht bekommen - allerdings muss er sich bis dahin noch ein wenig gedulden. "Wir wollen nicht, dass es in Maranello auftaucht", scherzte Horner. Warme Worte gab es zum Abschied von Newey. "Wann immer Sebastian im Auto saß, trug er all unsere Hoffnungen und Ambitionen", sagte der Technikchef. "Wir wissen, dass er immer alles gegeben hat. Es war ein wirkliches Privileg."

Bevor Vettel, der fleißig Autogramme schreiben musste, Milton Keynes endgültig den Rücken kehrte, richtete er sich noch einmal an die versammelte Red-Bull-Crew. "Es gab viele glückliche Momente an diesem Ort, die ich mitnehmen werde", versicherte er. "Es war eine großartige Reise und ich bin sehr dankbar für alles, das ihr für mich getan habt."

Erste Runden für Ferrari

Noch am Montag war Vettel bei seinem neuen Arbeitgeber Ferrari in Maranello zu Gast gewesen, wo er sich nach einer ersten Ausfahrt mit dem zwei Jahre alten F2012 mit der Führungsetage der Scuderia getroffen hatte, um Gespräche hinsichtlich der nächsten Saison zu führen. "Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, die uns in den nächsten Jahren bevorsteht", betonte Vettel.

Von seinen ersten Eindrücken im Boliden mit dem springenden Pferd zeigte er sich tief bewegt. "Es gibt viele Märchen über Ferrari und wie es sich anfühlt, ein rotes Auto zu fahren", sagte der 27-Jährige. "Schlussendlich kann ich diese Märchen nur bestätigen. Es handelt sich nicht bloß um eine Geschichte, da existiert eine echte Legende."