Force India erhebt schwere Vorwürfe gegen die FIA. Wäre in Abu Dhabi ein anderes Team als Red Bull mit zu beweglichen Flügeln erwischt worden, hätte das wohl eine härtere Strafe nach sich gezogen als nur eine Disqualifikation vom Qualifying. "Wenn uns das passiert wäre, wären wir vom Rennen ausgeschlossen worden wie BAR im Jahr 2005 wegen ihrer versteckten Benzintanks", poltert Technikchef Andy Green.

"Aber Red Bull musste nur aus der Boxengasse starten. Damit war es einer weniger harte Strafe für illegale Flügel als Lotus mit Romain Grosjean für einen Motorenwechsel hinnehmen musste", kritisiert Green. Hier werde zweierlei Maß angelegt, Red Bull sei einer offensichtlichen Regelverletzung überführt worden. Schon Teamboss Vijay Mallya hatte sich unmittelbar nach Bekanntgabe des Strafmaßes zu einer Schimpftirade auf Twitter hinreißen lassen. Er bezeichnete Red Bull unter anderem als "Cheater".

Williams und Red Bull sticheln gegeneinander

Die wiederum konterten, sie seien bei Weiten nicht die einzigen Flexi-Flügler. "Ungerecht ist meiner Meinung nach, dass sich unsere Flügel deutlich weniger verbiegen lassen als die unserer Rivalen. Andere interpretieren die Regel in einem ähnlichen Sinn, aber wir werden hier herausgepickt", sagte Adrian Newey. Teamchef Christian Horner beschuldigte Williams gar direkt, ähnlich illegale Frontflügel wie Red Bull zu besitzen.

Sofort stichelte die Mannschaft aus Grove zurück. "Natürlich hat Herr Horner recht, dass alle Teams Grenzen ausloten wollen, aber unser Frontflügel ist nun einmal definitiv legal", sagte Chefingenieur Rob Smedley. "Natürlich ist es eines der entscheidenden Teile des Spiels, die Grenzen hinsichtlich möglicher Vorteile gegenüber der Konkurrenz auszuloten. Die Frage ist nur, wie weit dieses Spiel letztlich getrieben werden darf."