Wie fühlt es sich an endlich über deine Pläne für 2015 sprechen zu können?
Romain Grosjean: Wir warten seit einer Weile, um es bekanntzugeben. Jetzt ist es wirklich cool zu bestätigen, dass ich nächste Saison beim Team bleibe. Mein Finger zuckt schon seit einer Weile über dem Tweet-Knopf. Vielleicht gab es da einen kleinen Frühstart! Zum Glück gibt es keine Stop-And-Go-Strafe!

Warum Lotus?
Romain Grosjean: Ich denke, dass wir eine großartige Verbindung ergeben. Wir arbeiten schon seit längerem zusammen und ich will das Team nicht auf einem niedrigen Performance-Level verlassen wie 2014 gesehen haben, vor allem da wir einige schöne Momente zusammen hatten. Es hätte sich einfach falsch angefühlt, jetzt dem Team Lebewohl zu sagen, denn ich weiß, dass in Enstone fähige Leute arbeiten. Solche schweren Zeiten können dich entweder stärker machen oder dich zerstören. Aber ich bin überzeugt, dass das Team seine Lehren aus diesem harten Jahr gezogen hat.

Die Saison war frustrierend für dich. Das konnte man sehen und hören. Wie ist dein Gefühl für die Zukunft?
Romain Grosjean: Ich bin sehr dankbar, glücklich und stolz im nächsten Jahr Teil des Lotus F1-Teams zu sein. Es ist vor allem aufregend, wenn ich denke, dass wir nächstes Jahr mit einem Mercedes-Motor fahren werden, der dieses Jahr so extrem stark war. Der E23 sollte ein Fortschritt sein, aufgebaut auf den Lektionen aus 2014. Ich habe sehr viel Zeit in der Fabrik verbracht und mit den Leuten zusammengearbeitet. Die Bindung zum Team ist sehr stark. Wir hatten in der Vergangenheit gute und schlechte Momente, aber wir haben immer zusammengehalten. Das war es, was das Team noch attraktiver gemacht hat.

2014 war eine harte Saison, Foto: Sutton
2014 war eine harte Saison, Foto: Sutton

Nach dieser enttäuschenden Saison gehst du davon aus, dass Lotus 2015 stärker zurückschlagen wird?
Romain Grosjean: Das ist leichter gesagt als getan. Aber ich glaube fest daran, dass man aus schlechten Zeiten mehr lernt als aus den guten Zeiten. Nicht nur das Team hat eine Menge in dieser Saison dazugelernt, auch ich habe mich enorm gesteigert. Vor zwei Jahren wäre ich mit dieser Situation völlig anders umgegangen, aber ich bin jetzt viel aufgeräumter. Ich blicke nach vorne und freue mich auf die gemeinsame Arbeit und Weiterentwicklung über den Winter. Wir haben jetzt ein klareres Bild davon, auf was wir uns fokussieren müssen, wenn es um die Pläne für den E23 geht. Wir arbeiten schon eine Weile an dem Auto und bisher sieht es vielversprechend aus. Deshalb hoffe ich sehr, dass ich dieses spezielle Gefühl verspüre, wenn ich das erste Mal bei den Tests in das Auto steige - das Gefühl, wenn du weißt, dass das ein gutes Autos ist. Ich sage nicht, dass wir wieder auf unserem Level von 2013 sein werden, denn das war außergewöhnlich für die Größe unseres Budgets. Persönlich hoffe ich einfach, dass wir die Spitzenteams ärgern, einige Podestplätze einfahren und gute Punkte holen können. Unser Ziel ist die Top-5 in der Konstrukteurswertung. Zudem würde ich mit dem Team gern wieder Champagner kosten.

Wie hart war die Saison?
Romain Grosjean: Nachrichten wie diese lassen mich die schwierigen Momente vergessen. Auf der Strecke ist es natürlich nicht einfach und manchmal hat sich meine Frustration über den Funk gezeigt, aber nur weil ich erfolgreich sein will. Aber gleichzeitig lernen wir jedes Mal, wenn wir im Büro zusammensitzen. Was 2015 angeht, gibt es einige Lehren, die wir in die Realität umsetzen können. Wie viel Kontakt wird es in der Winterpause zwischen dir und dem Team geben? Romain Grosjean: Ich lebe nur 45 Minuten von der Fabrik entfernt, deshalb werde ich regelmäßig vorbeischauen, um zu sehen wie die Entwicklung des Autos vorangeht. Wann immer mich das Team braucht, brauchen sie nur anzurufen und ich bin da. Obwohl einige meiner Fertigungsfähigkeiten am besten nicht bei einem F1-Auto zum Einsatz kommen.