Ein Weltklasse-Pilot zeichnet sich nicht nur dadurch aus, aus einem schlechten Boliden viel mehr herauszuholen, als das Auto eigentlich hergibt. Sondern auch dadurch, erst gar nicht in diese Situation zu geraten, eine Spürnase zu beweisen, mit welchem Team große Erfolge möglich sind. Soweit eine alte Formel-1-Weisheit.

Pastor Maldonado gehört nicht zu diesem erlauchten Fahrerkreis - bisher. Der Venezolaner wechselte nach seiner Saison beim notorischen Hinterherfahrer-Team Williams im Winter zu Lotus, einem Top-Team des Vorjahres. Ein Fehler. In dieser Saison haben Williams und Lotus ihre Rollen nahezu 1:1 getauscht. Doch bleibt es bei Lotus' Trauerdasein am Ende des Feldes?

Maldonado fordert Williams-Niveau

Maldonado jedenfalls beteuert unablässig, seinen Wechsel nicht zu bereuen. Aktuell schöpft der Venezolaner Hoffnung aus dem Motoren-Deal mit Mercedes. Ab 2015 beliefert Mercedes die Mannschaft aus Enstone mit den Renault und Ferrari zurzeit weit überlegenen Aggregaten.

"Wir werden automatisch eine halbe Sekunde gewinnen", sagt Maldonado. "Und wir werden auch aerodynamisch profitieren, weil die Mercedes-Power-Unit weniger Platz beansprucht." Noch dazu erhofft sich der 29-Jährige neben Leistungsgewinn eine verbesserte Zuverlässigkeit.

Teamkollege Romain Grosjean stimmt zu: "Wir wissen, dass Mercedes die stärkste Power Unit hat", sagte Grosjean. "Wir wissen, dass sie wahrscheinlich auch nächstes Jahr einen Vorteil haben. Das wird Lotus sehr helfen." Anders als bei Maldonado steht bei dem Franzosen allerdings noch nicht fest, ob er im nächsten Jahr erneut für Lotus antritt.

"Unser Ziel ist es, auf Williams-Level zu kommen", sagt Maldonado. Bleibt nur für ihn zu hoffen, dass Williams-Level dann noch immer Podium-Level bedeutet.