Sauber kann mit dem Großen Preis von Sochi nicht zufrieden sein. Obwohl Esteban Gutierrez und Adrian Sutil nicht nur Caterham und Marussia, sondern inzwischen auch Lotus klar distanzieren, sind die ersehnten Punkteränge immer noch in weiter Ferne.

Dabei fährt Gutierrez sogar einige Runden in den Top-10. Aber nur, weil der Mexikaner als letzter Pilot erst in Runde 40 zum Reifenwechsel die Box ansteuert. Nach dem Service purzelt der nun Prime bereifte Gutierrez zurück bis auf Rang 15.

"Es war ein einwandfreies Rennen mit einer interessanten ersten Hälfte. Während des ersten Stints haben wir auf eine Safety-Car-Phase spekuliert, was der Grund dafür war, dass ich relativ lange draußen blieb", erklärt Gutierrez. Die erhoffte Safety-Car-Phase blieb allerdings aus. "Für die Strategie war es sicherlich nicht ideal. Wir haben gehofft, daraus einen Vorteil zu ziehen. Das Rennen dann auf Platz 15 zu beenden ist natürlich frustrierend, nachdem eigentlich alles nahezu sehr gut funktioniert hat", hadert Gutierrez.

Esteban Gutierrez überquert die Ziellinie als 15., Foto: Sutton
Esteban Gutierrez überquert die Ziellinie als 15., Foto: Sutton

Sutil verliert Stallduell

Trotzdem liegt Gutierrez zumindest noch einen Platz vor seinem Teamkollegen Adrian Sutil, der die entgegengesetzte Rennstrategie versucht: Reifenwechsel von Prime auf Option in Runde 13. Damit ist der Gräfelfinger 16,5 Sekunden langsamer unterwegs als der Mexikaner.

"Mit dem Start auf der mittleren Reifenmischung haben wir uns durchaus für eine risikoreiche Strategie entschieden. Uns war bewusst, dass diese ein wenig langsamer sein wird, falls keine Safety-Car-Phase kommen sollte. Und so war es dann leider auch. Dennoch hat viel gefehlt, um aus eigener Kraft in die Punkteränge zu fahren", sagt Sutil.

Das Ergebnis ist allerdings auch einem verunglückten Überholversuch gegen Romain Grosjean geschuldet. In Runde 29 attackiert Sutil den Franzosen in Turn zwei. Es kommt zur Berührung. Der Sauber dreht eine Pirouette. Grosjean erhält für seinen überambitionierten Verteidigungsversuch später einen 5-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe.

Grosjean und Sutil kamen sich etwas zu nahe, Foto: Sutton
Grosjean und Sutil kamen sich etwas zu nahe, Foto: Sutton

Gutierrez gibt nicht auf

"Wir sind ins Rennen gegangen wissend, dass es für uns unter normalen Bedingungen sehr schwierig werden würde. Wir haben uns deshalb für eine Strategie entschieden, die uns bei einer Safety-Car-Phase entgegengekommen wäre. Das ist jedoch nicht aufgegangen, entsprechend konnten wir in den Kampf um Punkte nicht eingreifen", bestätigt Teamchefin Monisha Kaltenborn die Statements ihrer Fahrer. Aufgeben kommt für die ausstehenden Rennen dennoch nicht in Frage.

"Nun müssen wir bis zum Ende der Saison weiterkämpfen, und darauf hoffen, eine Chance auf Punkte zu bekommen", sagt Gutierrez. "Bei den noch ausstehenden Rennen müssen wir weiterhin unser Bestes geben", sagt Sutil.