Für Daniil Kvyat sollte es ein besonderes Wochenende werden. Erstmals darf der Russe vor heimischer Kulisse ein F1-Rennen bestreiten, doch dieses besondere Ereignis wird von Bianchis Unfall in Japan überschattet. "Es ist natürlich ein Schock", erklärte der Toro Rosso-Pilot. "Alles, was ich mir wünsche ist, dass wir gute Nachrichten aus dem Krankenhaus erhalten. Ich wünsche mir, dass er gesund wird. Das ist alles, was zählt."

Noch immer kämpft Jules Bianchi um sein Leben, somit geht Kvyat mit gemischten Gefühlen ans Werk. "Es ist ein komisches Gefühl. Wir spüren die Atmosphäre hier in Russland und sind dennoch mit unseren Gedanken in Japan. Ich denke, das wird noch eine Weile andauern. Auf der anderen Seite ist es mein Heimrennen und ich freue mich sehr, was die Veranstalter hier erschaffen haben", verriet der Russe. Vor zehn Jahren hätte er nie zu träumen gewagt, dass es irgendwann einen Russland GP gibt. "Somit ist es ein spezieller Moment für mich."

Diskussionen helfen Jules nicht

Ein spezielles Rennen - und zwar im negativen Sinne - erwartet auch Jean-Eric Vergne, der als enger Freund von Jules Bianchi gilt. "Ich habe mich selbst gefragt wie ich die nötige Motivation finden soll, um im Qualifying das entscheidende, letzte Zehntel herauszuholen, während mein Freund im Krankenhaus liegt? Die Antwort: alles, was ich tue, wird für Jules sein. Ich werde an den Start gehen, professionell sein und mein Bestes geben. Ich fahre das Rennen für ihn", erklärte der Franzose.

Die Diskussionen um die Sicherheit der Fahrer und mögliche Cockpithauben, nimmt Vergne einfach mal hin. "Was auch immer jetzt diskutiert wird, was auch immer beschlossen wird, nichts hilft Jules. Ich hoffe, die FIA macht ihren Job und sieht sich den Unfall ganz genau an, aber für mich zählt im Moment nur, dass wir bald positive Nachrichten aus dem Krankenhaus erhalten", so der Toro Rosso-Pilot.