Nach dem schweren Unfall von Jules Bianchi in Suzuka wird die Formel 1 von einer weiteren traurigen Nachricht erschüttert. Der ehemalige italienische Pilot Andrea de Cesaris ist am Sonntag bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. Der 55-Jährige verunglückte in Bufalotta in der Nähe der Hauptstadt Rom tödlich. Medienberichten zufolge verlor er die Kontrolle über seine Maschine, eine Suzuki 600, prallte in eine Leitplanke und war auf der Stelle tot.

Andrea de Cesaris bestritt 208 GP, Foto: Sutton
Andrea de Cesaris bestritt 208 GP, Foto: Sutton

De Cesaris war zwischen 1980 und 1994 in der Formel 1 aktiv und bestritt 208 Grands Prix. Unter anderem stand der Italiener bei McLaren, Alfa Romeo, Tyrrell, Sauber, Jordan und Minardi unter Vertrag. 1993 schien seine Formel-1-Karriere bereits zu Ende, doch im nächsten Jahr sprang er zunächst bei Jordan für den gesperrten Eddie Irvine ein und wurde Michael Schumachers erster Teamkollege, ehe er später in der Saison Karl Wendlinger bei Sauber ersetzte, der in Monaco einen schweren Unfall erlitten hatte.

Trotz der Vielzahl bestrittener Rennen blieb dem gebürtigen Römer ein Grand-Prix-Sieg verwehrt, insgesamt schaffte er fünf Mal den Sprung auf das Podium und sammelte 59 WM-Punkte. Seine besten Ergebnisse erreichte de Cesaris 1983 in Diensten von Alfa Romeo bei den Großen Preisen von Deutschland und Südafrika jeweils mit dem zweiten Platz. 2005 und 2006 feierte der Italiener ein Comeback im Renncockpit und nahm am Grand Prix Masters, einer Rennserie für ehemalige Formel-1-Piloten, teil.

Bis zum heutigen Tag hält de Cesaris sowohl den Rekord der meisten Formel-1-Starts ohne Sieg als auch den Rekord der meisten Ausfälle in einer Saison. 1987 schied er in 14 von 16 Rennen aus.

Szenen aus Andrea de Cesaris' Karriere

Italiener unter sich: Andrea de Cesaris setzte sich 1981 in Imola spektakulär gegen seinen Landsmann Bruno Giacomelli durch.

Beim Großen Preis der USA 1982 in Las Vegas ließ der junge Andrea de Cesaris sein Talent bei einem intensiven Kampf gegen Niki Lauda aufblitzen.

Andrea de Cesaris gewann in seiner Karriere keinen Grand Prix. 1982 fehlten ihm in Monaco jedoch nur wenige Tropfen Sprit.

Andrea de Cesaris überschlug sich 1985 beim Österreich GP mit seinem Ligier mehrfach, konnte aber wie durch ein Wunder unverletzt aussteigen.

Stau im Fürstentum: Andrea de Cesaris und Nelson Piquet lieferten sich 1989 in Monaco ein lautstarkes Wortduell.